Zukunft Praxis
Das kostenlose Fachmagazin für alle Heilmittelerbringer:innen. Alles, was Physiotherapeut:innen, Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen und Podolog:innen bewegt: Zukunft Praxis widmet sich aktuellen Themen wie der Digitalisierung und bietet echte Mehrwerte für den Praxis-Alltag. Lesen Sie hier alle Fokusthemen aktueller und vergangener Ausgaben.
Therapiebranche im Wandel: Wissen ist das größte Kapital

Wer sich erinnert, wie man noch vor wenigen Jahren Bankgeschäfte tätigte, Weihnachtsgeschenke kaufte und Filme oder Serien schaute, weiß sofort, wie sehr die Digitalisierung das Leben verändert hat – und weiter verändert. Das gilt auch für die Arbeitswelt: Viele nutzen heute ganz selbstverständlich Videotelefonate, arbeiten mobil mit vernetzten Tablet-Computern, bilden sich in Webinaren weiter und lassen sich von ChatGPT oder anderen KI-Tools beraten. Die digitale Transformation hält auch das Gesundheitswesen in Bewegung. Aktuelle Beispiele: Mit dem E-Rezept und der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) wird die Zettelwirtschaft Stück für Stück abgebaut. Ende 2024 sind bereits über eine halbe Milliarde E-Rezepte eingelöst worden; monatlich versenden Arztpraxen zig Millionen eAUs über KIM, den sicheren E-Mail-Dienst der Telematikinfrastruktur (TI), an die Krankenkassen. Der nächste große Digitalisierungsschritt steht kurz bevor: die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) für alle.
Eine gute Praxissoftware läuft in der Cloud
E-Rezept und eAU werden direkt aus der Praxissoftware heraus verschickt. Diese ist für die meisten Beschäftigten in der Gesundheitsbranche bereits heute ein wichtiges Werkzeug. Von der Abrechnung über die Dokumentation bis hin zum Zeitmanagement lassen sich damit viele Prozesse im Arbeitsalltag viel effizienter gestalten. Dabei gibt es große Unterschiede. Eine moderne Praxissoftware sollte zum Beispiel in der Cloud laufen, das vereinfacht die Aktualisierung der Software, die Datensicherheit und das Arbeiten auf verschiedenen Geräten. Dreh- und Angelpunkt der Digitalisierung im Gesundheitswesen ist jedoch die TI. Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken sind samt und sonders an sie angeschlossen, Physiotherapeut:innen können es seit Juli 2021, wenn sie wollen. Verpflichtend ist der Anschluss für sie sowie für Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen und Podolog:innen aber erst vom 1. Januar 2026 an. Dann wird es ernst, denn ab 2027 sollen auch Heilmittelverordnungen nur noch elektronisch ausgestellt werden.
Aktive Vorbereitung auf die Digitalisierung
Da ein Anschluss an die TI einige Voraussetzungen hat – unter anderem den elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) und die SMCB-Karte –, sollten sich Praxisinhaber:innen frühzeitig damit beschäftigen. Themen wie Datenschutz und IT-Sicherheit gehören ebenfalls auf die Agenda, denn selbst die sichersten Netze können durch trickreiche Phishing-Mails und Anwendungsfehler gefährdet werden. Es hilft also, sich bewusst auf die Digitalisierung einzustellen: Nicht abwarten, sondern sich aktiv vorbereiten, mit Schulungen, gemeinsamem Lernen und einer innovativen Kultur in der Praxis. Auch die Therapie selbst kann die Digitalisierung ergänzen und verbessern – mit Wearables, Apps und anderen Tools.

Damit die Praxis läuft: Therapieplanung mit Optica Viva
Optica Viva umfasst alle Funktionen und Tools, die eine erfolgreichen Therapieverlauf ermöglichen: Vom intelligenten Terminmanagement bis hin zu umfangreichen Dokumentationsmöglichkeiten unterstützt Optica Viva Sie dabei, den Zeitaufwand für Verwaltung gering zu halten - und den Fokus auf eine passende Therapie zu legen.
Gegen Fachkräftemangel helfen Politik und Eigeninitiative
Alle technischen Innovationen sind ohne den menschlichen Faktor bedeutungslos – und gute Mitarbeiter:innen entscheidend für die Zukunftsplanungen von Praxisinhaber:innen. Mehr als 12.500 Stellen – und damit fast neun von zehn offenen Stellen – konnten 2023/2024 allein in der Physiotherapie nicht besetzt werden, so ein Kurzbericht des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). In den anderen Therapieberufen sieht es nicht viel besser aus. Die Gründe dafür sind vielfältig. Da ist zum einen die demografische Entwicklung. Eine alternde Bevölkerung hat mehr Bedarf an therapeutischen Behandlungen, zugleich scheiden immer mehr Therapeut:innen aus Altersgründen aus dem Beruf aus. Wenn aber zu wenig Mitarbeiter:innen zu viel leisten müssen und die Bürokratie überhandnimmt, macht das den Beruf nicht attraktiver.
Dass die Therapeut:innen auch zukünftig die Patient:innen bestmöglich versorgen können, ist deshalb zum einen Aufgabe der Politik. Die Forderungen der Therapieverbände lauten seit Langem: eine wirtschaftlich tragfähige Vergütung, die (Teil-)Akademisierung der Ausbildung und die Einführung des Direktzugangs zu den Patient:innen. Sich selbst berufspolitisch zu engagieren oder zumindest auf dem Laufenden zu bleiben kann helfen. Zum anderen haben Praxisinhaber:innen die erfolgreiche Suche nach Fachkräften auch in der eigenen Hand. Sie können die öffentliche Darstellung ihrer Praxis durch gute Websites oder Engagement in sozialen Medien verbessern. Auch Kooperationen und Netzwerke helfen dabei, frühzeitig den Kontakt zu potenziellen Mitarbeiter:innen zu knüpfen. Sind diese einmal an Bord, bleiben sie erfahrungsgemäß gerne wenn ihnen flexible Arbeitszeitmodelle, gute Bezahlung, Eigenverantwortung sowie Fort- und Weiterbildungen geboten werden.
Wissen ist der größte Hebel für die Zukunft
Viele weitere Themen bringen Herausforderungen, aber auch Chancen für Therapiepraxen mit sich. Nachhaltigkeit ist vielen ein Anliegen und kann mit kleinen und großen Maßnahmen angegangen werden. Das hilft der Umwelt und kommt bei Mitarbeiter:innen wie Patient:innen gut an. Mit einer barrierefreien Gestaltung von Räumlichkeiten und Kommunikation können älter werdende Patient:innen gehalten und neue gewonnen werden. Natürlich muss man dafür Zeit und Geld investieren, aber für beides, Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit, gibt es oft Fördermöglichkeiten. Man muss nur wissen, wo. Hier und bei allen anderen Themen, die für Therapeut:innen wichtig sind und sein werden, gilt: Über das richtige Wissen zur richtigen Zeit zu verfügen ist entscheidend. Hier setzt auch die neue Wissens- und Lernplattform Optica OWL an. Information ist der Schlüssel, um auf neue Entwicklungen reagieren oder von ihnen profitieren zu können. Das gilt für die Digitalisierung genauso wie für das Recruiting oder den Umgang mit neuen Regulierungen. Die Zukunft bleibt spannend. Im Gesundheitswesen – und in einer Welt, die sich so schnell verändert – ist Wissen entscheidender Faktor, um langfristig erfolgreich zu sein und Freude an der Arbeit zu haben.

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