Entspannte und erfolgreiche Vorstellungsgespräche
Viele Praxisinhaber:innen stehen sehr unter Druck, sie suchen händeringend Mitarbeiter:innen, möchten das Team entlasten und die kilometerlange Warteliste wenigstens ansatzweise abbauen. In diesen Zeiten kommt jede Bewerbung wie gerufen und führt schnell dazu, dass bei der Einstellung zwei bis zweihundert Augen zugedrückt werden. In den Coachings mit den Praxisinhaber:innen höre ich dann oft „ich hatte die ganze Zeit kein gutes Bauchgefühl, aber ich hatte doch keine andere Wahl“. Das ist wohl der klassische Fall eines Dilemmas. Gut vorbereitete Vorstellungsgespräche können das ändern.
Vorbereitung ist das A und O
Das Vorstellungsgespräch beginnt bereits, bevor die Bewerber:innen da sind. Insbesondere in Zeiten, wo Druck und Not im Spiel sind, ist es unabdingbar, einen klaren Kopf zu bewahren. Das gelingt am besten durch eine gute Vorbereitung. Machen Sie sich bewusst, wen Sie genau suchen. Natürlich werden es Therapeut:innen oder Unterstützung für die Anmeldung sein – aber das meine ich nicht. Stellen Sie sich viel eher Fragen wie: Wie müsste die Person sein, damit sie gut ins Team passt und sich alle wohlfühlen? Worauf lege ich als Führungsperson sehr viel Wert? Welche Kompetenzen sollte die Person mitbringen? So kalibrieren Sie sich wie ein Kompass. Damit ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass Sie sich verlaufen und woanders ankommen, als ursprünglich geplant. Machen Sie sich ebenfalls bewusst, was Sie aus den vergangenen Gesprächen gelernt haben. So vermeiden Sie, dass Sie die gleichen „Fehler“ erneut machen.
Rahmenbedingungen schaffen
Kurz vor dem Gespräch sollten Sie den Raum, in dem das Gespräch stattfindet, vorbereiten und für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Stellen Sie ausreichend Stühle hin und eliminieren Sie Störfaktoren wie Telefonklingeln oder Hereinkommen von Mitarbeitenden. Stellen Sie auch gern Getränke bereit. Falls Sie das Gespräch mit der fachlichen Leitung oder der zweiten Praxisleitung gemeinsam führen, besprechen Sie Ablauf, zeitlichen Rahmen und Vorgehen.
Phasen eines Vorstellungsgesprächs
Ein „klassisches“ Vorstellungsgespräch lässt sich in fünf Phasen einteilen:
- Phase 1: Small Talk
- Phase 2: Kennenlernen/Praxisvorstellung
- Phase 3: Bewerbende stellen sich vor
- Phase 4: Offene Fragen beantworten
- Phase 5: Abschluss
Das erleichtert Ihnen das Vorstellungsgespräch
Gehen Sie mit einem Gesprächsleitfaden ins Vorstellungsgespräch. Nutzen Sie den immer gleichen Leitfaden für die Gespräche. So können Sie die Gespräche besser auswerten, da Sie ein systematisches Vorgehen und eine identische Grundlage haben. Gleichzeitig unterstützen Leitfäden Sie in der Gesprächsführung und -strukturierung. Erfahrungsgemäß bieten sich die Leitfäden vor allem dann an, wenn Sie das Gespräch zu zweit führen, da der Gesprächsflow immer aufrecht erhalten bleibt und Unterbrechungen reduziert werden.
Was sich genau hinter den 5 Phasen des Vorstellungsgesprächs verbirgt, welche Regeln gelten, wenn Sie das Gespräch mit der/dem potenziellen Bewerbenden zu zweit führen, eine Checkliste mit allen wichtigen Eckpunkten eines Vorstellungsgesprächs sowie Tipps für eine effektive Nachbearbeitung lesen Sie auf thieme-connect.de