Kostensteigerung im Bereich Homecare

Seit Monaten steigen die Kosten auch für Homecare-Unternehmen ungebremst. VVHC wünscht sich mehr Bereitschaft der Krankenkassen für gemeinsame Lösungen.

Wenn es um Qualität in der Homecare-Versorgung von Patient:innen geht, ist der VVHC Verband Versorgungs­qualität Homecare e.V. ein starker Ansprechpartner. Eine qualitativ hochwertige, bedarfsgerechte und persönliche Versorgung und Betreuung erhöht die Patient:innenzufriedenheit und reduziert die Krankheitskosten. Faire und konstruktive Verhandlungen mit den Kostenträgern auf Augenhöhe durch eine konsolidierte Homecare-Branche stellen eine wichtige Investition für eine optimale Versorgung dar. Das Ziel dieser Bemühungen sind verwaltungsarme und leicht umsetzbare Verträge, um einfache und effiziente Prozesse zu schaffen. Damit das so bleibt, schafft der VVHC die vertraglichen Rahmenbedingungen mit den Kostenträgern.

Im Folgenden sehen Sie in Textform sowie als PDF die Pressemeldung 03/2022 des Verbandes Versorgungsqualität Homecare e.V zum Thema: Kostensteigerung im Bereich Homecare.

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VVHC-Pressemeldung 03/2022

Eine anonymisierte Abfrage und Auswertung innerhalb der VVHC-Mitgliedschaft zur Homecare-Versorgung ergab unter anderem folgende Ergebnisse (Stand Mai 2022): 

  • Steigerung der Gesamt-Unternehmenskosten von Mai 2021 bis Mai 2022 = 13,5 %
  • Erhöhung der Wareneinsatzkosten von Mai 2021 bis Mai 2022 = 9 %
  • Kostenanstieg für Verpackungsmaterial = 15 %
  • Steigerung der Logistikkosten = 11 %
  • Benzinpreiserhöhung = zwischen 25 und 30 %

Hinzukommt, dass im Bereich der Homecare-Versorgung Verträge existieren, die teilweise bereits über 10 Jahre alt sind, und seitdem, trotz jährlicher Kostensteigerungen, die über die Inflationsrate bzw. die Grundlohnsumme abgebildet werden können, keine Preisanpassungen stattgefunden haben.

Der VVHC hat im April und Mai 2022 aufgrund der signifikanten Kostensteigerungen über 20 Krankenkassen angeschrieben, und unter Berücksichtigung der jeweiligen kassenindividuellen Vertragslage auf die Notwendigkeit temporärer Aufschläge auf die vereinbarten Vertragspreise hingewiesen. Dabei haben wir, so Norbert Bertram, grundsätzlich eine gezielte, auf die jeweilige Vertragslage abgestimmte, kassenindividuelle Vorgehensweise gewählt.  

In zahlreichen Gesprächen in den vergangenen Wochen haben die angeschriebenen Kassen Verständnis für die Kostensituation der Homecare-Unternehmen gezeigt und Wichtigkeit einer fairen Vertragspartnerschaft betont. Diese positiven Erstgespräche werden zeitnah fortgeführt, mit dem Ziel konkreter Anpassungen der Erstattungspreise. Dem VVHC wurde aber auch von einzelnen Krankenkassen „ein bunter Blumenstrauß“ von ablehnenden Argumenten entgegengebracht. Hier werden wir in weiteren Gesprächen wiederholt auf die Relevanz von Homecare im Gesundheitswesen aufmerksam machen.

Wir nehmen alle Gespräche und Argumente, so Norbert Bertram, sehr ernst. Uns ist bewusst, dass die Kostenträger nichts zu verschenken haben. Darum geht es uns auch nicht. Wir sehen jedoch bei vielen Kassen zahlreiche Altverträge, die inhaltlich und preislich angepasst werden müssen, da hier im Laufe der Jahre nicht mal ein Inflationsausgleich stattgefunden hat. Hinzu kommen die immensen Kostensteigerungen des letzten Jahres, die auch die letzten Effizienzreserven der Unternehmen aufgezehrt haben, und die in Teilbereichen zu einer defizitären Versorgungslage führen. 

Der VVHC empfindet die derzeitige Markt- und Kostensituation mehr als bedrohlich für die betroffenen Homecare-Unternehmen. Zur kontinuierlichen Sicherung einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung werden wir weiterhin aktiv das Gespräch suchen, um zusammen mit den Kostenträgern in den angesprochenen Versorgungssegmenten gemeinsame Erstattungslösungen zu finden, die der aktuellen Lage gerecht werden. Dabei sprechen wir im ersten Schritt von kurzfristigen, temporären Preisaufschlägen, im nächsten Schritt von grundsätzlichen, regelmäßigen Preisanpassungen in den vorhandenen Altverträgen inkl. deren Neuverhandlung. 

Hamburg, den 15. Juli 2022 

Norbert Bertram
Geschäftsführer

PDF - VVHC Pressemeldung 03/2022