Qualitätsmanagement in der Praxis: Der kontinuierliche Verbesserungsprozess

Verbesserungen ohne Veränderungen? Das ist kaum möglich. Viele Menschen sind allerdings Veränderungen gegenüber skeptisch. Sie wünschen sich zwar Verbesserungen, lehnen aber die dafür notwendigen Veränderungen von Verhaltensweisen, Abläufen und anderem ab. Dabei gibt es eine wunderbare Methode, sich stetig weiterzuentwickeln.

Team, das zusammenhält

Im therapeutischen Arbeitskontext unterliegen Sie ständigen Veränderungen, zum Beispiel durch den krankheitsbedingten Ausfall einer Kollegin, auf den Sie und Ihr Team reagieren. Im Praxisalltag ist es langfristig förderlich, Veränderungen mithilfe eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) herbeizuführen. Dieser Prozess ist sozusagen das Herzstück des Qualitätsmanagements und eignet sich hervorragend dazu, betriebliche Abläufe im Sinne der stetigen Qualitätssicherung zu überprüfen und Veränderungen und Verbesserungen aktiv einzuleiten. 

In der therapeutischen Arbeit und bei vielen anderen Abläufen des täglichen Lebens handeln Sie bereits im Sinne eines KVP, vermutlich ohne sich dessen bewusst zu sein: Sie planen Ihre Behandlungen und führen sie durch. Sie nehmen den Verlauf anschließend unter die Lupe und reflektieren: Was war hilfreich und was nicht? Sind Therapieerfolge zu erkennen? Bei Bedarf suchen Sie Unterstützung bei Kolleg:innen, recherchieren Behandlungsmethoden und besuchen gegebenenfalls eine Fortbildung. Im Anschluss planen Sie auf Grundlage Ihrer Reflexion und der Maßnahmen die nächsten Therapieeinheit. In der folgenden Einheit erproben Sie das neue Wissen, die veränderten Methoden und entwickeln nach den neuen Erfahrungen erste Veränderungen. Wenn sich diese als positiv herausstellen, werden Sie sie in den Behandlungsplan mit aufnehmen und standardisieren. 

All diese Schritte sind unter dem Begriff „kontinuierlicher Verbesserungsprozess“ zusammenzufassen. Diesem liegt zunächst der PDCA-Zyklus zugrunde, die Abkürzung steht für Plan – Do – Check – Act (Planen – Durchführen – Überprüfen – Handeln). Da Sie sich vermutlich nach jeder weiteren Einheit die Frage stellen, was im Sinne der zu Behandelnden zu verbessern ist, ist dieser Zyklus kein einmaliger Vorgang, sondern wie in unserem Beispiel ein sich wiederholender Ablauf. So entsteht der KVP, der kontinuierliche Verbesserungsprozess.

Beziehen Sie Ihre Mitarbeitenden in den Aufbau des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses mit ein. Listen Sie gemeinsam alle Themen auf, für die Verbesserungen oder Veränderungen erwünscht sind. Das kann etwa durch Brainstorming oder Mindmapping geschehen. 

Priorisieren Sie anschließend mit dem Team. Bringen Sie die Themen beispielsweise mit der Klebepunktmethode in eine Rangfolge und legen Sie so fest, was Sie zuerst bearbeiten wollen, zum Beispiel: Kommunikation. Die übrigen Punkte werden in einem Themenspeicher für eine spätere Bearbeitung aufbewahrt. Sammeln Sie nun zum gewählten Bereich Situationen, in denen sich Kommunikationsschwierigkeiten zeigen. Was sind die möglichen Ursachen? 

Wie der kontinuierliche Verbesserungsprozess am Beispiel Kommunikation konkret aussehen kann, was das Ishikawa-Modell damit zu tun hat und wie es nach der Entwicklung eines Standards zu einem Thema weitergeht, um den Prozess in Gang zu halten, lesen Sie auf thieme-connect.de 

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