Schaufenster gematik: Bit für Bit - Wie es mit dem E-Rezept weitergeht

Beharrlichkeit zahlt sich bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens aus. Beispiel: Das E-Rezept. Nach und nach setzt es sich durch. 10 Millionen wurden bisher eingelöst, fast alle Apotheken sind bereit.

Schaufenster gematik: Souverän der eigenen Gesundheitsdaten

Der Praxisalltag hält allerlei Hürden und Zeiträuber bereit, aber die Digitalisierung bietet dafür smarte Lösungen. Wo war doch gleich das Röntgenbild, das kürzlich angefertigt wurde, fragt sich der Patient? Ach ja, in der elektronischen Patientenakte, kurz ePA. Und der Arztbrief? Auch der ist dort. Und die Mitarbeiterin am Schreibtisch seufzt, „schon wieder ein Fehler in einer ärztlichen Verordnung“. Aber halb so wild: Früher musste sie der Praxis zur Korrektur gefaxt werden. Mit der eVerordnung geht das in Sekundenschnelle über Kommunikation im Medizinwesen, kurz KIM.

Das digitale Gesundheitswesen, so wie es die gematik derzeit aufbaut, bringt eine Reihe von Vorteilen – für Arztpraxen, Krankenhäuser, Apotheken und auch Heilmittelerbringer:innen. Die genannten Beispiele ePA und KIM gehören zu den Werkzeugen, die von der gematik erstellt wurden und betrieben werden. Die eVerordnung ist noch in Arbeit und soll 2027 an den Start gehen. Es sind die sogenannten digitalen Fachanwendungen, die alle eines gemeinsam haben: Sie sind schneller und sicherer als die bisherige Art, Dinge im Gesundheitswesen zu erledigen.

Natürlich sind dafür Veränderungen notwendig, sowohl in der technischen Ausstattung als auch in der täglichen Arbeit. Aber das ist bei technischen Entwicklungen immer so gewesen. Beispiel Smartphone: Als Apple 2007 sein iPhone auf den Markt brachte, meinten viele, das brauche keiner, auch der damalige Handy-Marktführer Nokia. Der Rest ist Geschichte. Smartphones haben sich durchgesetzt, aber auch nicht am ersten Tag. Fünf Jahre nach der Markteinführung, also vor zehn Jahren, nutzte nur etwa ein Drittel der Deutschen über 14 Jahre ein Smartphone. Heute sind es mehr als 80 Prozent, und ein Leben ohne ist für die meisten kaum noch vorstellbar.

So wird es mit dem E-Rezept, der ePA, der eVerordnung und KIM sein. Dazu passt eine aktuelle Meldung der gematik zur Nutzung des E-Rezepts. Ende November 2023 wurden erstmals mehr als eine Million E-Rezepte innerhalb einer Woche eingelöst. Insgesamt lag die Zahl der E-Rezepte am 4. Dezember 2023 bei zehn Millionen, Tendenz stark steigend. „Viele Praxisteams haben in den vergangenen Wochen die Arbeit mit dem E-Rezept intensiviert und stellen häufig nach den ersten Erfahrungen komplett um“, meint Hannes Neumann, Produktmanager E-Rezept bei der gematik. Und die Apotheken? Etwas mehr als 18.000 gab es 2022 in Deutschland. Mehr als 17.000 Apotheken lösen laut der gematik heute bereits E-Rezepte ein, das sind fast 95 Prozent. Mit jeder Anwendung, die sich durchsetzt, mit jedem Bit, das durch die Leitungen fließt, wird das deutsche Gesundheitswesen ein bisschen digitaler.

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