Gute Nachrichten: Welche Vorteile der TI-Messenger bringen wird

Fast alle nutzen WhatsApp & Co., um schnell miteinander zu kommunizieren. Doch fehlt im Gesundheitswesen eine sichere Alternative für die kommerziellen Dienste, die als Datenschleudern gelten. Mit dem TI-Messenger arbeitet die gematik bereits an einer Lösung

Schaufenster gematik: Souverän der eigenen Gesundheitsdaten

„Frohe Weihnachten“ lautete 1992 die erste SMS der Welt, allerdings in Englisch. Seitdem sind Kurznachrichten allgegenwärtig geworden. 60 Milliarden verschickten allein die Deutschen 2012, im Jahr der höchsten Nutzung. Doch dann trat das Smartphone seinen Siegeszug an, und statt zu „simsen“ wird heute „gewhatsappt“, weltweit 100 Milliarden Mal – täglich. Die App mit dem weißen Telefonhörer auf grünem Grund ist Marktführer: 82 Prozent aller Deutschen, die mindestens einmal wöchentlich einen Messenger nutzen, favorisieren WhatsApp.

Eigentlich praktisch: Wenn fast alle dieselbe App nutzen, ist sie so universell wie die SMS. Doch ausgerechnet WhatsApp steht in der Kritik. Im beruflichen Umfeld sei sie ein No-Go, da sie Nutzerdaten an den Mutterkonzern Meta weitergebe. „Das ist datenschutzrechtlich natürlich höchst bedenklich“, heißt es in einem Fachbeitrag der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen. Auch die Datenschutzbeauftragten des Bundes und der Länder urteilten klar und schlossen den Einsatz in Krankenhäusern weitgehend aus. Eine sichere Alternative wird gebraucht. Und mit dem TI-Messenger, der exklusiven Kommunikations-App für das deutsche Gesundheitswesen, arbeitet die gematik derzeit genau daran.

Der TI-Messenger soll als Sofortnachrichtendienst auf dem Smartphone, dem Tablet und dem Desktop-PC funktionieren. Da er auf Basis der Telematikinfrastruktur läuft, bietet er, was andere Apps dieser Art vermissen lassen: Interoperabilität, zertifizierte Sicherheit und einheitliche Authentisierung. Die App soll über alle Sektoren des Gesundheitswesens funktionieren. Krankenhäuser sollen sich mit Arztpraxen austauschen können, Arztpraxen mit Apotheken und so weiter, und niemand soll sich fragen müssen, ob die anderen denn auch die selbe App nutzen. Dabei wird die Sicherheit gewährleistet, Daten gehen nicht an dubiose Konzerne. Und durch die Authentisierung, den Nachweis der Identität, wird sichergestellt, dass die Teilnehmer:innen auch wirklich die sind, die sie zu sein vorgeben.

Die Entwicklung des TI-Messengers erfolgt schrittweise. Möglich macht die App zunächst den Versand von Kurznachrichten in Form von Text, Bild und Ton zwischen den professionellen Teilnehmer:innen des Gesundheitswesens. Im zweiten Schritt werden die Versicherten eingebunden.In der dritten, maximalen Ausbaustufe soll der TI-Messenger mit dem Videochat Teleberatung und Videosprechstunden bieten. Noch 2023 soll die erste Stufe an den Start gehen. Wer dann bereits an die TI angeschlossen ist, kann bald „TIMmen“. Vielleicht wird das Verb dafür so irgendwann lauten. Die Praxis wird es zeigen.

!
Suchen Sie einen einfachen TI-Anschluss?