Plötzlich Chef:in – Der Rollenwechsel zur Führungskraft
Immer häufiger entscheiden sich Unternehmen für eine Führungsperson „aus den eigenen Reihen“. Insbesondere im Gesundheitswesen ist dieser Schritt nicht unüblich, denn er dient unter anderem auch der Bindung von Mitarbeitenden. So eine Beförderung hat einige Vorteile, dazu gehören:
Vertrautheit mit dem Team und den Prozessen
Kolleg:innen, die Führungspersonen werden, kennen die Teammitglieder, Arbeitsprozesse und die Unternehmenskultur. Dieses Insiderwissen kann dabei helfen, einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten und die Einarbeitungszeit in die neue Position zu verkürzen.
Motivation und Vertrauen im Team
Werden Kolleg:innen zu Führungspersonen, kann dies das Vertrauen und die Motivation im Team stärken. Die Mitarbeitenden könnten sich besser verstanden und unterstützt fühlen, da die neue Führungskraft ihre Bedürfnisse und Herausforderungen aus eigener Erfahrung kennt. Und es fällt vielen Mitarbeitenden leichter, sich einer bekannten Person anzuvertrauen.
Kenntnis der Stärken und Schwächen des Teams
Eine Führungsperson aus dem Kreis der Kolleg* innen kennt meist die Stärken und Schwächen des Teams und kann dieses Wissen nutzen, um die Teamleistung zu optimieren und gezielt Entwicklungsmaßnahmen einzuleiten.
Ein solcher Rollenwechsel hält aber auch Herausforderungen bereit. Wenn Sie diese kennen, können Sie gezielt gegensteuern und entsprechende Strategien entwickeln. Zu den wichtigsten Herausforderungen gehören:
Veränderung der Beziehungsdynamik
Der Rollenwechsel kann die Beziehungsdynamik zu ehemaligen Kolleg*innen verändern. Es könnte schwierig sein, eine Balance zwischen der neuen Rolle als Führungsperson und der Aufrechterhaltung von Beziehungen zu finden, die zuvor auf Gleichheit basierten. Neid und Skepsis könnten der neuen Führungsperson begegnen.
Vertrauensverlust oder Konflikte
Manchmal kann es zu Vertrauensverlust oder Konflikten kommen, wenn Teammitglieder das Gefühl haben, dass ehemalige Kolleg*innen möglicherweise parteiisch sind oder ihnen gegenüber strenger sind als gegenüber anderen. In vereinzelten Fällen kommt es dann zu der Frage: „Auf welcher Seite stehst du eigentlich?“ Das kann eine frischgebackene Führungsperson sehr herausfordern.
Neue Verantwortlichkeiten und Stress
Der Rollenwechsel bringt andere Verantwortlichkeiten, Erwartungen und einen höheren Arbeitsdruck mit sich. Bisherige Aufgaben müssen abgegeben werden, damit durch zu viele Aufgaben die Gesundheit nicht leidet.
Isolation oder Distanzierung
Es kann sein, dass sich das Team von ehemaligen Kolleg*innen distanziert, weil die Teammitglieder der Ansicht sind, dass die neue Führungsperson nicht mehr dazugehört. Das kann eine emotionale Belastung für diese sein und ihrerseits zu einer Distanzierung führen.
Weitere Vorteile und Herausforderungen sowie zehn Tipps, wie Sie den Rollenwechsel optimal gestalten, lesen Sie auf thieme-connect.de