PRAXISnah: „Die Förderung der eigenen Mitarbeitenden ist uns sehr wichtig.“
Die Physiotherapie-Praxen „Daniel Philipp“ der CHP-Gruppe werden von Joscha Trommler geleitet. Die Vision lautet „25/25“: Bis zum Jahr 2025 soll das Unternehmen auf 25 Praxen anwachsen.
Herr Trommler, beginnen wir mit dem Dach, unter dem die „Daniel Philipp“-Praxen arbeiten: Was hat es mit CHP auf sich?
CHP steht für Creating Healthy Places und ist eine Unternehmensgruppe, die aus vier Bereichen besteht und die Management- und Verwaltungsaufgaben für die Units übernimmt: Angefangen hat alles vor elf Jahren mit Personaltraining. Daraus entstand dann Permendo, ein Unternehmen für betriebliches Gesundheitsmanagement und betriebliche Gesundheitsförderung. Dann kam 2019 die Physiotherapie hinzu, mit inzwischen sieben, bald neun Praxen – für die ich als Leitung in Verantwortung bin. Und dann haben wir als vierte Unit noch ein Fitnessstudio in Gummersbach.
Was für Vorteile hat es, wenn man sich so breit aufstellt?
Ganz viele! Als Arbeitgeber kann man zum Beispiel seinen Mitarbeiter:innen jede Menge Perspektiven und Möglichkeiten bieten – nach rechts und nach links, aber eben auch nach oben. Förderung der eigenen Mitarbeitenden ist uns sehr wichtig, daher haben wir unter anderem ein eigenes Traineeprogramm für zukünftige Führungskräfte erarbeitet, um so von innen heraus zu wachsen.
Erleichtert das auch die Personalsuche oder leiden Sie unter dem Fachkräftemangel?
Wir haben im vergangenen Jahr rund 60 Physiotherapeut:innen anstellen dürfen. Das haben wir der harten Arbeit der letzten anderthalb Jahre und unserer Personalabteilung zu verdanken, die wirklich einen top Job macht. Somit konnten wir eine attraktive Arbeitgebermarke aufbauen.
Die Marke ist offensichtlich ein wichtiges Thema für Sie. Interessant dabei ist, dass Sie als Markennamen den Namen des Eigentümers Daniel Philipp übernahmen.
Das liegt einfach daran, dass die Marke Daniel Philipp Personal Training damals schon in Düsseldorf sehr bekannt war und uns somit den Einstieg in die Physiotherapie erleichtert hat, da die Marke schon immer für Qualität stand.
Auf Ihrer Website wird das Team als Familie bezeichnet. Ist das bei einem Unternehmen dieser Größe noch möglich?
Anfang des Jahres haben wir uns auf fünf Firmenwerte geeinigt, um so nochmal mehr unsere Unternehmenskultur zu schärfen. Dabei kam heraus, wie wichtig uns der Teamgedanke ist. Und das gilt eben nicht nur für die jeweiligen Teams an den einzelnen Standorten, sondern auch darüber hinaus in der ganzen Gruppe. Dafür machen wir regelmäßig Mitarbeiterevents und schaffen so Touchpoints, damit sich auch standortübergreifend Freundschaften bilden können. Daher ist es uns ein großes Anliegen, dass wir Firmenvents immer mit allen Units machen und nicht jeder für sich. So waren wir gemeinsam mit zehn Teams bei Hyrox oder gehen gemeinsam durch unsere Kontakte ins Stadion zum Fußball oder American Football.
Sie haben in Ihrem Unternehmen zentrale Abteilungen, beispielsweise für das Marketing oder das Controlling. Wieso aber haben Sie keine Abteilung, die die Abrechnung zentral macht?
Das hatten wir eine Weile, allerdings hat sich das für uns nicht bewährt. Wir mussten uns einfach eingestehen, dass es kostengünstiger und praktischer ist, die Abrechnung auszusourcen und freuen uns, dass wir mit Optica einen zuverlässigen Partner an unserer Seite haben.
Wie sind Ihre weiteren Pläne: Möchten Sie weiter wachsen oder sich nun erst einmal konsolidieren?
Für die Physiotherapie haben wir die Vision 25/25 ausgerufen. Das heißt, dass wir gerne bis 2025 25 Praxen innerhalb von NRW eröffnen möchten. Das ist natürlich ein sehr ambitioniertes Ziel, und wir werden das auch nicht „auf Teufel komm raus“ versuchen. Es geht eher darum, dass wir jeden Tag an der Umsetzung dieser Vision im Team arbeiten, und dass am Ende die Qualität stimmt. Unser Credo ist, dass sich Qualität am Ende immer durchsetzt, und dafür arbeiten die jeweiligen Expert:innen innerhalb des Unternehmens in ihren Teams.
Derzeit drängen internationale Investmentunternehmen auf den deutschen Gesundheitsmarkt. Nehmen Sie diesen Marktdruck wahr?
Auf jeden Fall! Und im Vergleich zu solch großen Unternehmen sind wir natürlich noch ein kleiner Player. Sicher ist, dass wir gerade eine spannende Phase erleben, und all das wird in den kommenden Jahren bestimmt auch noch weiter Tempo aufnehmen. Am Ende werden – neben einzelnen kleinen Praxen – vermutlich nur eine Handvoll Player übrigbleiben, die sich den Markt untereinander aufteilen werden. Fest steht, dass unsere Strategie darauf ausgerichtet ist, zu diesen Playern zu gehören.