PRAXISnah: „Der Wechsel zu Optica war wie eine Gehaltserhöhung für mich.“
Elan Fitness ist im Großraum Hannover ein Big Player auf dem Fitnessmarkt. An einem Standort hat Sebastain Behrens nun einen eigenen Bereich für Physiotherapie aufgebaut.
Herr Behrens, was ist an Ihrer Praxis anders als in anderen Praxen?
Wir sind ein Fitnessstudio, an das im vergangenen Jahr eine Physiotherapiepraxis angegliedert wurde. Meistens funktioniert das ja andersherum: also, dass sich eine Praxis so vergrößert, dass daraus irgendwann ein Fitnessstudio wird.
Bei Ihnen gab es aber zuerst das Studio?
Genau. Elan Fitness wurde vor 40 Jahren gegründet, inzwischen haben wir vier Standorte in und um Hannover. Alle Studios sind Premiumklasse, mit großem Saunabereich, Garten, Kursräumen und einem riesigen Trainingsbereich. Drei der vier Studios haben sogar ein Schwimmbad.
Wie kam es dann dazu, dass in einem der Studios – dem Stammhaus in Wennigsen – auch noch eine Physiotherapiepraxis integriert wurde?
Der Gründer und Geschäftsführer Christian Giesecke wollte vielleicht einfach mal wieder was Neues machen (lacht). Aber im Ernst: In den letzten Jahren hat sich das Elan ohnehin mehr und mehr zu einem ganzheitlichen Gesundheitsanbieter entwickelt. Da war die Physiotherapie ein wichtiger weiterer Schritt innerhalb dieser Entwicklung.
Profitiert die Praxis von der Nähe zum Studio?
Unbedingt! Darüber hinaus ist es aber auch schön, die Patient:innen sehr viel häufiger zu sehen, als das in normalen Praxen der Fall ist – einfach, weil die meisten von ihnen Kund:innen im Studio sind. Inzwischen hat sich aber auch rumgesprochen, dass wir hier gute Arbeit machen: Rund ein Drittel unserer Patient:innen kommt mittlerweile direkt zu uns – wovon mittelfristig dann natürlich auch das Studio profitieren kann.
Ist geplant, dass Angebot auf andere Standorte auszuweiten?
Die Gründung hier in Wennigsen war ja erst vor einem Dreivierteljahr. Aber wir haben auf jeden Fall vor, zu expandieren und auch im Bereich Physiotherapie ein großer Name zu werden. Das ist unsere Vision!
Was sind die größten Hürden um diese Vision zu verwirklichen? Stichwort: Fachkräftemangel.
Ja, das ist wohl tatsächlich die einzige große Hürde. Aber ich glaube, dass wir – allein schon wegen des Studios – ein sehr attraktiver Arbeitgeber sind, sodass wir vielleicht bessere Karten haben als andere Praxen.
Sie selbst haben sich ebenfalls anstellen lassen, obwohl sie viele Jahre eine eigene Praxis hatten. Wie kam das?
Ja, ich habe sechs Jahre eine eigene Praxis geleitet. Aber irgendwann musste ich erkennen, dass das nichts für mich ist. Für mich war es sehr belastend, dafür verantwortlich zu sein, dass am Ende des Monats nicht nur genug Geld auf meinem eigenen Konto ist, sondern, dass ich eben auch noch für meine Angestellten und deren Familien verantwortlich bin. Hinzu kam, dass ich schon damals davon geträumt habe, im Lotto zu gewinnen und mir von dem Gewinn eine große Praxis mit angeschlossenem Studio leisten zu können. Und genau das habe ich jetzt erreicht – ohne Lottogewinn.
Was ist für Sie jetzt besser als in der Selbstständigkeit?
Ich liebe meinen Beruf und stecke hier in die Praxis mein ganzes Herz rein, so als wäre es meine eigene. Aber jetzt habe ich eben nicht die damit verbundene Last. Und ich muss mich um vieles auch einfach nicht kümmern und kann mich auf die Therapie selbst sowie auf die Leitung der Praxis konzentrieren. Für Dinge wie Buchhaltung und Rechnungswesen haben wir hier unsere eigene Abteilung.
Wie digital ist Ihre Praxis?
Von der Terminierung über das Schreiben der Rechnungen bis zu den Abrechnungen mit den Kassen läuft alles über Optica Viva. Anfangs hatten wir dafür noch ein anderes Programm, dass aber einfach nicht so rund lief. Ich habe gerade erst zu meinem Chef gesagt, dass der Wechsel zu Optica wie eine Gehaltserhöhung für mich war!
Sie sagten eben, dass Sie Ihren Beruf lieben. Hätten Sie auch einen Plan B für Ihr Leben gehabt?
Physiotherapie ist bereits mein Plan B! Nach dem Realschulabschluss habe ich erst einmal eine Lehre gemacht und wurde Heizungsbauer. Dann hatte ich aber einen kleinen Arbeitsunfall und habe selbst Physiotherapie bekommen. Das hat mich so fasziniert, dass ich mit 26 Jahren noch einmal eine neue Ausbildung begonnen habe. Heute kann ich wirklich sagen, dass der Beruf des Physiotherapeuten – die Arbeit mit Menschen – mein Traumberuf ist, der mich jeden Tag sehr erfüllt. Ich will nichts Anderes machen.