PRAXISnah: „Man kommt gar nicht daran vorbei, sich modern und digital aufzustellen.“

Kollegen über die Schulter schauen und voneinander lernen: unter diesem Motto geben wir Einblicke in Besonderheiten anderer Praxen. Heute mit Physiotherapeutin Wiebke Schandelle.

Wiebke Schandelle

2021 eröffnete Wiebke Schandelle in Düsseldorf das GETiCS – erst den Bereich Physiotherapie und kurz darauf die Bereiche Fitness-, Athletik- und Gruppenangebote sowie Präventions- und Reha-Sport. Ihr Ziel: weiter wachsen!.

Frau Schandelle, was ist das Besondere an Ihrer Praxis?

Dass wir versuchen, eine ganzheitliche Anlaufstelle für unsere Patient:innen zu sein. Bedeutet: Sie kommen einmal und erzählen ihre Geschichte und können dann auf unsere Physiotherapeut:innen, Sportwissenschaftler:innen, Ärzt:innen, Psycholog:innen und Ökotropholog:innen zugreifen, so wie sie es gerade brauchen beziehungsweise wie der Bedarf von uns festgestellt wird.

Die arbeiten aber nicht alle in Ihrer Praxis?

Richtig: Wir kooperieren eng mit Ärzt:innen und Psycholog:innen aus der Umgebung, die dann stundenweise hier vor Ort sind und damit auch immer wieder einen Blick auf unsere Patient:innen beziehungsweise Kund:innen werfen können. Der Vorteil ist, dass wir hier alles an einem Ort haben und die Infos zentral in unserer Patientenakte gespeichert sind.

Sie haben erst vor zwei Jahren eröffnet und sind seitdem – trotz Fachkräftemangel – schnell gewachsen. Wie ist Ihnen das gelungen?

Tatsächlich kann ich für mich mit einem gewissen Stolz sagen, dass ich bis heute noch keine einzige Stelle ausgeschrieben habe. Alle im Team – egal ob Therapeut:in oder Sportwissenschaftler:in – kamen über eine Initiativbewerbung zu mir. Es hat sich offenbar herum gesprochen, für was GETiCS steht, und die Leute wollten genau so arbeiten.

Für was steht denn GETiCS?

Wir wollen die Patient:innen nicht über die Verordnung hier ewig halten, sondern sie so schnell wie möglich in die eigenverantwortliche Bewegung bringen. Dieses Ziel haben wir alle gemeinsam. Das eint uns. Und das, was ich meinem Team dafür biete, ist dieses Zentrum als Rahmen. Ihn füllen wir gemeinsam mit unseren Ideen. Zum Beispiel werden wir das Thema betriebliches Gesundheitsmanagement jetzt noch mehr forcieren und auch der Bereich Leistungssport wächst massiv – mit bereits elf kooperierenden Vereinen, für die wir in unserem Bewegungslabor die komplette Leistungsdiagnostik machen.

Was hat es mit dem Bewegungslabor auf sich?

Das ist tatsächlich eine unserer Besonderheiten. Bei uns starten alle – egal ob Kassenpatient:in mit Rückenproblemen oder Profisportler:in – mit einer Diagnose im Bewegungslabor. Eine gewisse Anamnese führen ja alle Therapeut:innen durch, aber bei uns wird das eben nicht PI mal Daumen gemacht, sondern sehr aufwendig mit den entsprechenden Geräten. Alles wird mit zwei Kameras aufgenommen, gleichzeitig wird die Aktivität in ausgewählten Muskeln elektromyographisch untersucht. Am Ende wissen wir ganz genau, Schwarz auf Weiß und mit Fakten unterlegt, welche Abweichungen oder Bewegungsmuster zu den Beschwerden führen. Und danach werden ganz spezielle Trainingspläne erstellt, um genau an diesen Defiziten zu arbeiten.

Auf Ihrer Website schreiben Sie auch von der Therapie mit Gerät: Gyrotonic.

Das ist ein Trainingskonzept am Gerät, an dem Körper-, Wahrnehmungs- und Mobilisierungsübungen mit fließend gleitenden Bewegungen, ausschließlich mit dem eigenen Körpergewicht ausgeübt werden. Die Methode kommt eigentlich aus dem Tanz, um die Aufrichtung und Körperwahrnehmung zu trainieren. Das Pendant dazu ohne Gerät heißt Gyrokinesis; auch das bieten wir bei uns an – mit einer ausgewiesenen Koryphäe als Trainer.

Aber der Eindruck, dass Ihre Praxis sehr auf moderne Geräte setzt, täuscht sicherlich nicht. Woher kommt die Begeisterung dafür?

Ich selbst komme aus dem Leistungssport, war in den 1990er-Jahren Renn-Kanutin. Danach habe ich eine physiotherapeutische Ausbildung gemacht und Sport studiert. Aus all dem ergibt sich eine gewisse Affinität zu Testung und Nachweisbarkeit. Die Themen Biomechanik, Bewegungsabläufe, funktionelles Zusammenspiel sind für mich einfach sehr entscheidend. Hinzu kommt, dass wir nun mal in einem digitalen Zeitalter unterwegs sind, in dem auch Ärzt:innen, wenn ich mit ihnen auf Augenhöhe kommunizieren möchte, ein gewisses Niveau erwarten. Da kommt man gar nicht daran vorbei, sich modern und digital aufzustellen.

Das alles klingt aber auch nach extrem viel Arbeit. Daher die Abschlussfrage: Sehen Sie sich als Workaholic auf einer Skala von 1 bis 10?

Wenn man meine Mitarbeiter:innen fragt, würden sie wahrscheinlich sagen, dass ich durchaus zum Workaholic tendiere. Mit diesem großartigen Team und dem tollen Feedback, dass ich von unseren Kund:innen und Patient:innen bekomme, muss ich aber sagen, dass die Arbeit mir einfach einen riesigen Spaß macht. Deshalb empfinde ich das auch nicht als belastend.

Rasterelement

GETiCS Gesundheit & Athletics 

Zur Website

Portrait von Sebastian Behrens, Elan Physio

Zukunft Praxis

PRAXISnah: „Der Wechsel zu Optica war wie eine Gehaltserhöhung für mich.“

Kollegen über die Schulter schauen und voneinander lernen: unter diesem Motto geben wir Einblicke in Besonderheiten anderer Praxen. Heute mit…

Logopädin Stefanie Munoz

Zukunft Praxis

PRAXISnah: „Die Mitarbeiterinnen sind sozusagen die Edelsteine in einem Schatzkästchen.“

Kollegen über die Schulter schauen und voneinander lernen: unter diesem Motto geben wir Einblicke in Besonderheiten anderer Praxen. Heute mit…

Zukunft Praxis

PRAXISnah: „Wir setzen auf eine digitale Weiterbetreuung.“

Kollegen über die Schulter schauen und voneinander lernen: unter diesem Motto geben wir Einblicke in Besonderheiten anderer Praxen. Heute mit…

Elisa und Kristian Kroth

Zukunft Praxis

PRAXISnah: „Wir bekommen fast wöchentlich Initiativbewerbungen.“

Kollegen über die Schulter schauen und voneinander lernen: unter diesem Motto geben wir Einblicke in Besonderheiten anderer Praxen. Heute mit Elisa…

Martin Kober, vitaktiv Nellingen

Zukunft Praxis

PRAXISnah: „Ich bin überzeugt, dass die digitale Transformation auch in unserem Beruf sehr viel verändern wird.“

Kollegen über die Schulter schauen und voneinander lernen: unter diesem Motto geben wir Einblicke in Besonderheiten anderer Praxen. Heute mit Martin…

Praxisnah: Tanja Weskamp-Nimmergut

Zukunft Praxis

PRAXISnah: „Meine Vision ist es, dass wir irgendwann gleichberechtigt und auf Augenhöhe mit den Ärzt:innen sind.“

Kollegen über die Schulter schauen und voneinander lernen: unter diesem Motto geben wir Einblicke in Besonderheiten anderer Praxen. Heute mit Tanja…

Tobias Labermeier

Vor Ort

„Wir arbeiten in festen Prozessen, die für uns und unsere Kunden maximal digitalisiert sind.“

Tobias Labermeier ist Physiotherapeut und Geschäftsführer der Vitova Gruppe. Er spricht über die Vorteile der Digitalisierung und die…

Alexander Salwitzek

Abrechnung

„Wenn die Arbeit zum Stress wird, dann macht sie keinen Spaß mehr.“

Alexander Salwitzek ist über Umwege zur Physiotherapie gekommen: nach knapp 20 Jahren als Berufskraftfahrer hat er sich seinen Lebenstraum erfüllt und…

Eugen Bernhardt

Zukunft Praxis

PRAXISnah: „Vom Fachkräftemangel sind wir alle betroffen.“

Kollegen über die Schulter schauen und voneinander lernen: unter diesem Motto geben wir Einblicke in Besonderheiten anderer Praxen. Heute mit Eugen…

Praxisnah mit Michael Streicher

Zukunft Praxis

PRAXISnah: „Ich möchte erreichen, dass möglichst viele Patient:innen das Auto stehen lassen.“

Wir geben Einblicke in Besonderheiten anderer Praxen von Kollegen. Diesmal mit Michael Streicher, Physiotherapeut in Konstanz.

PRAXISnah mit sportsmed-saar

Zukunft Praxis

PRAXISnah: „Wir haben die Dokumentation komplett digitalisiert.“

Kollegen über die Schulter schauen und voneinander lernen: diesmal mit Dirk Mund, Geschäftsführer von sportsmed-saar in Saarbrücken.

!
Nutzen Sie schon eine Praxissoftware?