PRAXISnah: „Corporate Identity ist für uns ganz wichtig.“

Kollegen über die Schulter schauen und voneinander lernen: diesmal mit Hartwig Stedefeder, Inhaber von plexus in Oelde.

Hartwig Stedefeder, Inhaber von plexus

Herr Stedefeder, was unterscheidet Ihre Praxis von der Konkurrenz?
Für mich gibt es untereinander keine Konkurrenz, für mich gibt es nur liebe, nette Kolleg:innen. Wir machen unser Ding und orientieren uns dabei nicht an dem, was andere machen.

Und was ist Ihr Ding?
Wir sind nicht irgendein beliebiges Gesundheitszentrum und auch nicht die Physiopraxis Stedefeder. Wir sind plexus. Der Begriff stammt aus dem Lateinischen, bedeutet Geflecht. Dahinter verbirgt sich die Idee, dass wir wie in einem Netzwerk zusammenarbeiten – zum einen innerhalb der Praxis, zum anderen aber auch mit anderen Professionen, wie Ergotherapeut:innen und vor allem Ärzt:innen.

Bleiben wir erst in der Praxis: Wie arbeiten Sie da zusammen?
Wir haben ein recht großes Team mit einem breiten Angebotsspektrum. Jeweils zwei bis drei Kolleg:innen sind auf einen bestimmten Sektor spezialisiert – zum Beispiel manualtherapeutisch, neurologisch, kiefernorthopädisch und gynäkologisch –, sodass wir da eine große Expertise vorhalten können.

Und wie sieht das Geflecht in Richtung Ärzt:innen aus?
Der Kontakt der jeweiligen Kolleg:innen zu den relevanten Fachärzt:innen ist für uns sehr wichtig und wird von uns allen aktiv gepflegt.

Das klappt gut?
Das klappt prima, natürlich gibt es auch Ärzt:innen, die daran nicht so ein großes Interesse haben. Hier geht es jedoch um Patient:innen, und da muss man sich einfach die Zeit nehmen! Die meisten machen das auch, und mit ihnen arbeiten wir gerne und gut zusammen. Selbstverständlich muss man in der Kommunikation diplomatisch und möglichst kooperativ sein. Ich selbst komme aus einer Arztfamilie; daher weiß ich ganz gut mit der Situation umzugehen.

Hätten Sie Ihre Praxisphilosophie nicht auch als Physiopraxis Stedefeder umsetzen können?
Ich wollte das ganz bewusst komplett von meiner eigenen Person lösen und einerseits die plexus-Idee, andererseits aber auch das Team in den Vordergrund rücken.

Das Team ist es auch, die diese Idee lebt und nach draußen vertritt?
Richtig. Das Corporate Identity ist für uns ganz wichtig. Es zeigt sich im Auftreten der Mitarbeiter:innen, in ihrer Arbeit und natürlich auch in ihrem Outfit: Das X im Logo soll dabei übrigens die Mitte des Geflechts bilden, von dem alles ausgeht.

Haben Sie sich das selbst ausgedacht?
Ein Brainstorming mit einer Grafikerin war die Geburt der Idee von plexus. Inzwischen steckt hinter plexus natürlich viel mehr. Es ist eine Philosophie, die vom ganzen Team nicht nur getragen, sondern auch gelebt und weiterentwickelt wird.

Würden Sie Ihr Team als Dreamteam bezeichnen?
Verglichen mit den Teams, die ich bereits hatte, kann ich sagen, dass das sicherlich das beste Team ist, das ich je hatte. Wahrscheinlich liegt das aber auch daran, dass ich selbst einiges geändert und aus der Vergangenheit gelernt habe. Zu Gute kam mir dabei vor einigen Jahren ein Studium im Bereich Gesundheit & Management für Gesundheitsberufe.

Inwiefern?
In diesem Studium habe ich viel über Personalführung, Praxisentwicklung und Qualitätsmanagement gelernt. Das würde ich eigentlich jedem Praxisinhaber oder -inhaberin wünschen. Denn ein guter Therapeut zu sein ist das eine, ein guter Chef zu sein etwas ganz anderes.

Was haben Sie danach konkret geändert?
Nur ein Beispiel aus dem Thema Personalführung: Ich führe seitdem mit jeder oder jedem Mitarbeiter:in einmal pro Woche ein 20-minütiges persönliches Entwicklungsgespräch. Und das nicht einfach nur zwischen Tür und Angel, sondern zu einem festen Zeitpunkt. Hinzu kommen noch diverse Team- und Therapiebesprechungen sowie jährliche Mitarbeitergespräche. All das nimmt natürlich viel Zeit in Anspruch, zahlt sich aber am Ende aus.

Das klingt nach viel Arbeit. Sind Sie ein Workaholic – auf einer Skala von 1 bis 10?
Vor einigen Jahren war ich sicherlich bei 10, heute würde ich mich aber eher zwischen 3 und 4 einordnen. Mir sind einfach andere Sachen wichtiger geworden, und wenn man sich richtig organisiert, ist das auch gar kein Problem.

Zum Schluss noch unsere Frage zum Fachkräftemangel. Haben Sie ein Problem damit?
Wer hat das nicht? Aber wir haben es durch ein hauseigenes Nachwuchsförderprogramm einigermaßen in den Griff bekommen. Dafür haben wir die Schulen im Umfeld kontaktiert und einen guten Draht zu ihnen aufgebaut. Praktikant:innen werden bei uns sehr eng und gut betreut. Das wird von den Schulen wertgeschätzt und natürlich auch von den Schüler:innen. In der Regel sind das dann genau die Leute, die sich später bei uns bewerben.

plexus - Praxis für Physiotherapie und Prävention

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