Individuell statt pauschal: Wie Hilfsmittelversorgung besser werden kann

Mit 11,74 Milliarden Euro haben die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Hilfsmittel im Jahr 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Auch die Patientinnen und Patienten selbst zahlen immer mehr zu – 2023 bereits knapp 1 Milliarde Euro. Doch trotz des großen finanziellen Aufwands mehren sich die kritischen Stimmen, vor allem von chronisch kranken Menschen und Menschen mit Behinderungen. Sie beklagen, dass die im Gesundheitssystem vorgesehene individuelle Anpassung von Hilfsmitteln in der Praxis erhebliche Defizite aufweist. Ihre Bedürfnisse würden in den Verträgen zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern oft nicht ausreichend berücksichtigt.
Kernproblem: die mangelnde Individualisierung
Die Folge sind Einheitslösungen, die an der Lebensrealität der Patientinnen und Patienten vorbeigehen. Gerade bei chronisch Kranken und Menschen mit komplexen Behinderungen ist eine passgenaue Versorgung die Voraussetzung für Erfolg. Anstatt jedoch auf diese individuellen Bedürfnisse einzugehen, verlassen sich Krankenkassen oft auf Standardlösungen. Dabei können bereits kleine Abweichungen in Ausstattung oder Ausführung erhebliche Auswirkungen auf die Mobilität, Selbstständigkeit und soziale Integration der Betroffenen haben.
Branchenexperten fordern schon lange, ihre Expertise früher in den Entscheidungsprozess bei der Hilfsmittelversorgung einbringen zu können. So sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Prof. Dr. Maximilian Rudert, dass bei Hilfsmitteln eine (…) individuelle Verordnung, Beratung, Anpassung und Kontrolle zwingend erforderlich sei. „Anderenfalls besteht ein hohes Risiko, dass teure Hilfsmittel ohne Erfolg zur Anwendung gebracht werden oder es gar zu Schäden bei den versorgten Patientinnen und Patienten kommen kann.“

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Branchenverbände wenden sich an die Politik
Kurz vor der Bundestagswahl 2025 zeigte sich, dass das Thema auch politisch an Relevanz gewinnt: Gleich zwei führende Branchenverbände – der BVMed (Bundesverband Medizintechnologie e.V.) und SPECTARIS (Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e. V.) – hatten sich mit eigenen Positionspapieren zur Hilfsmittelversorgung zu Wort gemeldet. Beide Organisationen fordern unter anderem mehr Versorgungsqualität, eine stärkere Einbindung von Fachbetrieben und eine konsequente Orientierung an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten. Inhaltlich überschneiden sich die Papiere an vielen Stellen, indem sie beispielsweise fordern, dass
- die Hilfsmittelversorgung stärker an den individuellen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten ausgerichtet wird.
- Bürokratie abgebaut und Genehmigungs- sowie Abrechnungsverfahren vereinfacht werden.
- barrierefreie Hilfsmittel vollständig erstattet werden.
- Leistungserbringer an die Telematikinfrastruktur angebunden werden.
- die elektronische Verordnung eingeführt und TI-Zugriffsrechte für Versorger und Hersteller gewährleistet werden.
Die Unterschiede zeigen sich im Detail: Während das BVMed-Papier die individuelle Versorgung und Versorgungsqualität betont, fokussiert sich das SPECTARIS-Papier stärker auf strukturelle Reformen wie Rahmenverträge, Pflegeeinbindung und die Ablehnung von Ausschreibungen.
Gute Versorgung erleichtert den Alltag
All diese Forderungen zielen auf einen Kernpunkt ab: Die Qualität der Versorgung bemisst sich vor allem daran, ob ein Hilfsmittel den individuellen Alltag der Betroffenen tatsächlich erleichtert. Dabei sind Passgenauigkeit, Alltagstauglichkeit, Langlebigkeit und eine fachgerechte Anpassung entscheidend. Eine Fokussierung auf den Preis ignoriert diese Faktoren jedoch und führt oft zu – vermeintlich günstigen – Lösungen, die den Bedürfnissen der Betroffenen aber nicht gerecht werden. Gerade bei komplexen Versorgungen – etwa mit Prothesen, Rollstühlen oder Kommunikationshilfen – sind spezialisierte Fachbetriebe wie Sanitätshäuser unverzichtbar. Sie bringen nicht nur technisches Know-how, sondern auch die notwendige Erfahrung im Umgang mit individuellen Einschränkungen mit.
Sanitätshäuser und Orthofachbetriebe sind weit mehr als nur „Lieferanten“: Sie sind Versorgungspartner, Qualitätssicherer und Vermittler einer patientenzentrierten Versorgung. Ihre Rückmeldungen aus der Versorgungspraxis sind für sinnvolle Weiterentwicklungen im System unverzichtbar – sei es in der Vertragsgestaltung, bei Genehmigungsprozessen oder bei der Digitalisierung. Politik, Krankenkassen, Verbände, Hersteller und Leistungserbringer sollten gemeinsam nachhaltige Lösungen erarbeiten, um eine qualitätsorientierte und zukunftsfähige Versorgung zu sichern. Dafür gibt es bereits konkrete Beispiele: So verbessert das interdisziplinäre Modellprojekt „RehaKind“ die Versorgung von Kindern mit komplexem Hilfsmittelbedarf durch die enge Zusammenarbeit von Fachbetrieben, Eltern, Therapeuten und Kostenträgern. Auch das Pilotprojekt zur eVerordnung von Hilfsmitteln zeigt, wie durch digitale Prozesse und abgestimmte Abläufe zwischen Arztpraxen, Leistungserbringern und Krankenkassen eine effizientere und patientenzentrierte Versorgung möglich wird.
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