Wegweiser: Förderprogramme zur Digitalisierung von Praxis und Betrieb

Die Digitalisierung bahnt sich ihren Weg in Heilmittelpraxen, Sanitätshäuser und Orthopädiewerkstätten. Aber wer soll das alles bezahlen? In vier Schritten führt dieser Artikel durch den Dschungel der Förderprogramme für Digitalisierung!

Junge Frau mit Tablet recherchiert Förderprogramme zur Digitalisierung im Gesundheitswesen im

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens stellt Heilmittelpraxen, Sanitätshäusern und dem Gesundheitshandwerk Wachstumspotenzial, effizientere Prozesse sowie eine bessere Patientenversorgung in Aussicht. Voraussetzung ist die Investition in TI-konforme Hard- und Software, die Einführung digitaler Gesundheitsanwendungen oder innovative Geräte mit individuell auf die Patient:innen abgestimmten virtuellen Trainingsprogrammen. Das alles kostet viel Geld. Verschiedenste Töpfe zur Förderung von Digitalisierungsvorhaben versprechen Leistungserbringer:innen attraktive Konditionen. Vielfalt und Ausgestaltungen der Digitalisierungsfördermittel wirken dabei für viele wie ein undurchdringlicher Dschungel. Vier Wegweiser durchs Dickicht der öffentlichen Förderung von Digitalisierungsschritten ebnen den Weg.

Schritt 1: Warum sollte ich in Digitalisierung investieren? Und wie plane ich den Digitalisierungsprozess?

Menschen sind Gewohnheitstiere: Allzu gerne bleiben sie in ihrer Komfortzone, die behaglich eingerichtet ist und mit vorhersagbaren Abläufen Ergebnisse liefert, mit denen man gut leben kann. Da ist es aber nur so lange gemütlich, bis einem der Blick über den Tellerrand die neueste Anschaffung der Nachbarn unter die Nase reibt. Denn der Wunsch nach Verbesserung ist nicht minder fest im Menschen verwurzelt. So ist der Fortschritt unaufhaltsam. Im Gesundheitswesen geht die Digitalisierung gerade in großen Schritten voran: Mit Einführung der Telematikinfrastruktur ergeben sich zahlreiche neue Möglichkeiten, die Patientenversorgung sowie die Praxis- und Betriebsführung zu optimieren, Kosten einzusparen und weiter zu wachsen. So ermöglichen etwa innovative Trainingsgeräte in der Physiotherapie die Ausweitung der angebotenen Trainingseinheiten durch individuell auf die Patient:innen zugeschnittene virtuelle Übungen, bei denen Therapeut:innen nicht mehr selber anleiten müssen. „Die Patient:innen können im freien Training mit digitalen Innovationen auch ohne die Arbeitszeit der Physiotherapeut:innen trainieren“, so Daniel Woyke, Geschäftsführer von Ihre Ärzteberatung und MyPhysioClub. So lasse sich durch Investition in innovative Geräte die Trainingsfläche ohne zusätzliche Mitarbeitende um einen attraktiven Selbstzahlerbereich unter therapeutischer Aufsicht erweitern und zusätzliche Einnahmen entstehen. „Dabei steigert ein digitales Arbeitsumfeld gleichzeitig den Wert als Arbeitgeber:in sowie den Praxiswert generell, geht es irgendwann auch um die Nachfolgeplanung“, so Woyke. Die Investition in innovative Technologien ist eine Investition in die Zukunftsfähigkeit des eigenen Betriebs. 

Tipp 1: Praxis- und Betriebsinhaber:innen sollten über neue technologische Möglichkeiten in ihrem Arbeitsgebiet stets informiert bleiben, etwa durch Messen, Verbandsmitgliedschaften oder Fachzeitschriften, und ihren Einsatz für sich prüfen.

Patientenansicht in Optica Viva

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Schritt 2: TI-Anbindung stemmen und refinanzieren 

Steht einmal auf dem Wunschzettel, welche digitalen Neuerungen den eigenen Betrieb zukunftssicher aufrüsten sollen, stellt sich die Frage, wer das eigentlich alles bezahlt. Besonders drängend wird diese Frage bei politisch auferlegten Innovationen, wie Hard- und Software für die Telematikinfrastruktur (TI). Heilmittelerbringer:innen sowie Sanitätshäuser und das Gesundheitshandwerk müssen bis zum 1.1.2026 an die TI angebunden sein. „Viele Praxen und Betriebe rüsten deswegen derzeit auf und sie bewegt die Frage, welche Förderprogramme für Digitalisierung sie in Anspruch nehmen können, um die Kosten nicht allein schultern zu müssen“, weiß Sindy Goltzsch, Gebietsleiterin Nordost bei Optica. Die Betriebe würden gerne in die TI starten, sagt sie, die Anfangsinvestitionen bedeuteten gerade für kleinere Unternehmen aber eine große finanzielle Hürde. Die Refinanzierung der Kosten für die TI-Anbindung wird durch die gesetzlichen Krankenkassen übernommen und soll die Anschaffung von Konnektoren, Kartenlesegeräten, Praxis- und Heilberufsausweisen und Institutionenkarten abdecken. Die genauen Regelungen für Heil- und Hilfsmittelerbringer:innen werden noch ausgehandelt. Bisher gibt es nur für Physiotherapeut:innen eine Vereinbarung. Dabei müssen sie die Kosten zunächst vorstrecken und können diese dann über das Antragsportal des GKV-Spitzenverbands zurückfordern. 

Tipp 2: Aufrüstung zur Anbindung an die TI refinanzieren.

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Schritt 3: Welche Innovationen werden zu welchen Konditionen gefördert? 

Ist die TI-Anbindung geschafft, können weitere Digitalisierungsschritte gegangen werden. Gefördert werden dabei aus Töpfen von Bund und Ländern Innovationsberatungsleistungen sowie Finanzierungen in Form von zinsvergünstigten Krediten und Tilgungszuschüssen von bis zu vier Prozent. Allen Fördermitteln für Digitalisierung gemeinsam ist, dass sie nur tatsächliche Innovationen unterstützen: „PCs, Drucker oder Scanner fallen heute in der Regel nicht mehr unter Innovationspotenzial und werden als Basisausstattung angesehen“, weiß Daniel Woyke aus zahlreichen Förderungen von Digitalisierungsvorhaben im Gesundheitsbereich, die er bereits begleitet hat. So gehe es vor allem um digitale Anschaffungen, die dem Betrieb oder der Praxis zukünftiges Wachstum und effizientere Abläufe ermöglichen. Möchte man Innovationen aus diesen Töpfen finanzieren, besteht die große Herausforderung darin, dass diese sich von Bundesland zu Bundesland stark unterscheiden: „Dabei ändern sich die Förderbedingungen regelmäßig, Förderprogramme zur Digitalisierung werden gestrichen, neue kommen hinzu. Deswegen ist der Gang zu Hausbank mit dem Kostenvoranschlag für die geplante Anschaffung unterm Arm unerlässlich“, empfiehlt Daniel Woyke. Diese berät, prüft, in welchen Kreditformen sich das Vorhaben abbilden lässt, splittet entsprechend auf, unterstützt bei der Antragstellung und leitet die bewilligten Fördermittel für Digitalisierung der Landes- und Förderbanken schließlich auch weiter. Direkte Antragstellungen sind bei diesen Banken nicht möglich: Sie sind Institutionen, welche die von Bund und Ländern bereitgestellten Förderungen für Digitalisierung verwalten und an die Hausbanken weitergeben. 

Tipp 3: Mit Kostenvoranschlag für geplante Innovation zur Hausbank gehen und Förderprogramme für Digitalisierungsvorhaben prüfen lassen.

Schritt 4: Wissen über Förderprogramme zur Digitalisierung aneignen 

Grundsätzlich stehen die Förderprogramme zur Digitalisierung allen Selbstständigen und Freiberuflern im Gesundheitsbereich zur Verfügung. Auch für Existenzgründer:innen gibt es zahlreiche Förderungen. Auf dem Weg zum Fördermitteltopf für das eigene Digitalisierungsvorhaben empfiehlt es sich, Wissen zu sammeln. Verbände und Innungen bieten dabei beratende Unterstützung an und helfen zum Teil auch bei der Antragsstellung. Zudem gibt es die Möglichkeit, Innovationsberatungen in Anspruch zu nehmen, die ebenfalls förderfähig sind. Hier geht es darum strategisch herauszufinden, welche digitalen Optimierungen die Performance des Betriebs oder der Praxis verbessern können. Auch die eigene Recherche im Internet gibt Aufschluss über Digitalisierungsfördermittel. Dabei gibt Sindy Goltzsch noch mit auf den Weg: „Unterschreiben Sie möglichst keine Verträge über Anschaffungen, bevor der Antrag bewilligt wurde. In einigen Fällen reicht zwar auch die Eingangsbestätigung des Antrags, aber rückwirkend gibt es keine Fördermittel für Digitalisierung! Und stellen Sie großzügig Anträge über Ihre Digitalisierungsvorhaben, denn einkaufen gehen Sie ja erst mit dem positiven Bescheid!“

Hier finden Sie eine Auswahl an Links zu Förderprogrammen für Digitalisierungsvorhaben auf Bundes- und Landesebene 

Bitte beachten Sie, dass dies keine abschließende Liste darstellt und eine professionelle Beratung nicht ersetzt.

Bundesweite Förderprogramme zur Digitalisierung:

Digitalisierungs-Förderprogramme der Bundesländer:

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