Grenzen setzen: Bis hierher und nicht weiter
Gesunde Abgrenzung bezieht sich darauf, klare Grenzen zu setzen und diese auf eine Weise zu kommunizieren und zu wahren, die für das eigene Wohlbefinden förderlich sind, ohne dabei die Grenzen oder Bedürfnisse anderer zu verletzen. Somit ist gesunde Abgrenzung ein wichtiger Teil professioneller Distanz oder – wie es Prof. Dr. Sven Gottschling zu sagen pflegt – professioneller Nähe. Diese Distanz bezieht sich auf eine emotionale Grenze, die Fachpersonen verschiedener Berufe aufrechterhalten, um eine angemessene Arbeitsbeziehung zu wahren. Sie ermöglicht es, objektiv zu bleiben und die persönlichen Bedürfnisse ihrer Klient:innen angemessen zu berücksichtigen, ohne von persönlichen Emotionen oder Vorurteilen beeinflusst zu werden. Es bedeutet nicht, dass man unpersönlich oder gleichgültig ist, sondern dass eine ausgewogene Haltung gewahrt wird, die es ermöglicht, effektiv und gesund zu arbeiten, während man gleichzeitig Grenzen respektiert.
Folgen von fehlender Abgrenzung
Ständige Grenzüberschreitungen im beruflichen Umfeld können schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen haben. Wenn Grenzen nicht gewahrt werden, kann dies zu einem hohen Maß an Stress und emotionaler Erschöpfung führen. Menschen, deren Grenzen ständig überschritten werden, können sich überfordert fühlen und unter chronischem Stress leiden, was langfristig zu einem Burnout führen kann und das Immunsystem nachweislich schwächt. Der ständige Druck, unangemessene Anforderungen zu erfüllen oder persönliche Grenzen zu ignorieren, kann auch das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen beeinträchtigen. Darüber hinaus können ständige Grenzverletzungen zu Konflikten am Arbeitsplatz führen, das Vertrauen in die Arbeitsumgebung beeinträchtigen und die allgemeine Arbeitsmoral negativ beeinflussen. Die krankheitsbedingten Fehlzeiten können dadurch enorm steigen.
Wer ist verantwortlich?
Grundsätzlich ist es wichtig, dass Sie und Ihre Therapeut:innen ihre eigenen Grenzen und Bedürfnisse kennen und wahrnehmen. Diese Grenzen sollten dann respektvoll gegenüber den Klient*innen und dem Team kommuniziert werden. Gleichzeitig lohnt es sich, als Führungsperson in Mitarbeitendengesprächen nachzufragen und über individuelle Grenzen und Bedürfnisse zu sprechen. Zudem sollte Sie als Führungsperson unterstützend tätig werden, wenn Angehörige oder Klient:innen sich in der Therapie übergriffig verhalten. In solchen Fällen ist Rückendeckung gefragt. Wichtig ist hierbei zu erwähnen, dass jede Person individuelle Grenzen hat. Bedürfnisse und Grenzen unterscheiden sich stark von Mensch zu Mensch. Grenzen müssen nicht immer verstanden und gleichzeitig zwangsläufig respektiert werden.
Arten von Grenzen
Wenn von Grenzen die Rede ist, wird in unterschiedliche Arten von Grenzen unterschieden. Diese Differenzierung dient vor allem dazu, einen individuellen „Wohlfühl-Rahmen“ zu schaffen, um genau prüfen zu können, welche Grenzen Ihnen und Ihren Therapeut:innen besonders wichtig sind. Die Einhaltung aller Grenzen ist die Voraussetzung für persönliches Wohlbefinden und die psychische und physische Gesundheit.
Die unterschiedlichen Arten von Grenzen sind psychische, emotionale, mentale, zeitliche, soziale und spirituelle Grenzen.
Einzelheiten zu den verschiedenen Arten von Grenzen und Tipps, wie Sie am besten Grenzen setzen, finden Sie auf thieme-connect.de
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