Lieferengpässe bei Hilfsmitteln

Über Lieferengpässe in der Automobil- und Elektronikindustrie wird in den Medien häufig berichtet, von der Rehabranche ist allerdings nie die Rede.

Die Arbeitsgemeinschaft der Leistungserbringerorganisationen wird laut. Dabei geht es nicht nur um die Verteilung der zum Teil erheblich gestiegenen Kosten, sondern auch um eine drohende Unterversorgung bei verschiedenen Produkten. Einige Halbleiter und Chips, die zum Beispiel für die Steuerungen von Elektrorollstühlen benötigt werden, haben Lieferzeiten von mehreren Monaten bis zu einem Jahr. Hinzu kommt, dass die Frachtkosten für Importe aus China zeitweise um mehrere Hundert Prozent gestiegen sind und sich gleichzeitig die Laufzeiten für Container fast verdoppelt haben. Alles das hat dazu geführt, dass nicht nur Produkte, die aus China importiert werden, langsamer, später und deutlich teurer in Deutschland ankommen. Auch Unternehmen, die weitgehend hierzulande produzieren, sind massiv betroffen, weil einzelne Komponenten derzeit nicht oder nur sehr schwer zu besorgen sind.

Für die großen Hersteller von Hilfsmitteln ist das eine gewaltige Herausforderung. Anders als etwa bei Autos oder Laptops können die Nutzer von Rollstühlen nicht ohne Weiteres für ein Jahr für eine neue Versorgung vertröstet werden. Andererseits sind die Hersteller durch Verträge mit den Kostenträgern an feste Preise gebunden und können Kostensteigerungen nicht weitergeben. Das schmälert nicht nur den Gewinn, sondern auch den Spielraum für Investitionen zur Überwindung der Krise.

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Da absehbar ist, dass die Rohstoff- und Versorgungskrise noch länger anhalten wird, haben zahlreiche Hersteller von Hilfsmitteln und die Arbeitsgemeinschaft der Leistungserbringerorganisationen (ARGE), welcher der Bundesinnungsverband für Orthopädie-Technik (BIV-OT), die Leistungserbringergemeinschaften CURA-SAN GmbH, rehaVital Gesundheitsservice GmbH, RSR Reha-Service-Ring GmbH, Sanitätshaus Aktuell AG und die EGROH-Service GmbH angehören, Alarm geschlagen. Ihrer Meinung nach kann das Problem nicht allein von den Herstellern und Leistungserbringern gestemmt werden. Sie fordern deshalb ein Sofortprogramm sowie eine Neuverhandlung der Verträge mit den Kostenträgern. Die Kostenträger wiederum können derzeit noch entspannt auf die bestehenden Verträge verweisen und auf die Einhaltung derselben pochen.

Quelle: www.mobitipp.de

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