Konfliktmanagement: Was tun bei Streit im Team?
Es ist ein Trugschluss, zu glauben, dass es in Teams, die sich gut verstehen, keine Konflikte gibt. Je mehr Menschen zusammenkommen, desto mehr Bedürfnisse und Wahrnehmungen treffen aufeinander. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit von Uneinigkeit. Studien zufolge verbringen Mitarbeitende 15 Prozent ihrer Arbeitszeit mit Konflikten. Bei Führungspersonen sind es sogar bis zu 40 Prozent [1]. Es gibt bereits etliche Konfliktkostenstudien, die zeigen, wie teuer Kontroversen für Unternehmen sind.
Ursachen und Symptome von Konflikten
Die Ursachen für Konflikte können sehr vielfältig sein – doch dazu später mehr. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass Uneinigkeit häufig durch Kommunikationsprobleme, unklare Verantwortlichkeiten und Rollen, ungleiche Arbeitsaufteilung, Vernachlässigung oder Bevorzugung einzelner Teammitglieder, sehr unterschiedliche Charaktere, mangelnde Führung und Zeitdruck entsteht. Ob es einen offensichtlichen oder unterschwelligen Streit gibt, lässt sich oft an der Art der Kommunikation erkennen. Passiv-aggressive Bemerkungen, ein Abflachen der Kommunikation, Andeutungen und der vermehrte Einsatz von Sarkasmus können auf einen Konflikt hindeuten. Oft kommt es vermehrt zu krankheitsbedingten Fehlzeiten, die Einsatzbereitschaft lässt nach, Sie bemerken unkollegiales Verhalten, Informationsdefizite, schlechte Stimmung im Team und eine angespannte Atmosphäre. Ebenfalls können Beschwerden Dritter und Fehler zunehmen. Alles in allem besteht keine gesundheitsförderliche Atmosphäre.
Konflikt ist nicht gleich Konflikt: Konfliktarten im Überblick
Konflikte können unterschiedliche Ursachen haben. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Konflikten. Wenn Sie wissen, um welche Art es sich handelt, ist es einfacher, nachhaltige Lösungen finden.
Rollenkonflikt
Ein Rollenkonflikt in einem Team tritt auf, wenn die Erwartungen, Verantwortlichkeiten oder Anforderungen, die mit einer bestimmten Rolle verbunden sind, mit denen einer anderen Rolle innerhalb desselben Teams kollidieren oder die Person, die die Rolle innehat, ihren eigenen und den Erwartungen anderer nicht gerecht werden. Es kommt ebenfalls zu Rollenkonflikten, wenn Rollen und Verantwortlichkeiten nicht geklärt sind.
Wertekonflikt
Wertekonflikte in Teams entstehen, wenn die grundlegenden Überzeugungen, Prinzipien oder Werte, nach denen die Teammitglieder handeln, so unterschiedlich sind, dass Streit entsteht. Das kann sich bei Entscheidungsfindungen, Arbeitsweisen oder in der Art der Kommunikation zeigen. Mitarbeiterin A legt beispielsweise sehr viel Wert auf Sorgfalt und Genauigkeit in der Arbeit. Mitarbeiter B ist es wichtig, Zeit effektiv zu nutzen und zügig in die Umsetzung zu kommen. Mitarbeiterin C hat das Bedürfnis, zunächst genug Wissen einzuholen und in Ruhe darüber zu kommunizieren. Aus dieser Konstellation kann schnell ein Wertekonflikt entstehen.
Beziehungskonflikt
Es gibt Menschen, die mögen sich einfach nicht. Hier ist kein Deut von Sympathie zu erkennen und das ist häufig der Nährboden für Beziehungskonflikte. In Beziehungskonflikten werden persönliche Differenzen, Spannungen oder Uneinigkeiten ausgetragen. Hierbei handelt es sich um eine subjektive Ablehnung, die häufig auf keinen erkennbaren Gründen fußt.
Weitere Konfliktarten sind: Kommunikations-, Verteilungs-, Ziel-, Macht- und Sachkonflikte.
Am besten ist es natürlich, Sie tun alles, damit Konflikte in Ihrem Team gar nicht erst entstehen. Aber auch wenn es schon zum Streit gekommen ist, können Sie einiges tun, um die Situation zu bereinigen.
Dies und was sich hinter den anderen Konfliktarten verbirgt und wie sie entstehen lesen Sie auf thieme-connect.de