PRAXISnah: „Ich bin sehr froh darüber, dass wir schon jetzt voll auf die Digitalisierung setzen.“
In Winnenden ist die Ergotherapeutin Vanessa Rummel äußerst vielseitig aufgestellt, in Waiblingen hat sie erst vor Kurzem eine neue Praxis eröffnet. Ende des Jahres wird zudem die Praxis in Winnenden um logopädische Kolleginnen erweitert – alles gelingt durch erfolgreiches Teamwork.
Frau Rummel, was ist das Besondere an Ihrem Angebot?
In der Pädiatrie arbeiten wir nach verhaltenstherapeutischen Prämissen und binden die Kinder sowie ihre Bezugspersonen intensiv in den Therapieprozess ein. Unser Ziel ist es, die Erfolge der Therapie nachhaltig in den Alltag der Familien zu übertragen. Dafür nutzen wir auch Videotechnik, um zum Beispiel alltägliche Situationen im pädiatrischen Bereich zu analysieren oder Fortschritte im neurologisch-orthopädischen Bereich gezielt festzuhalten. Dabei steht immer das Wohlbefinden unserer kleinen und großen Patient:innen im Mittelpunkt. Mit viel Empathie und Herzlichkeit sorgen wir dafür, dass sich alle Patient:innen wahrgenommen und wertgeschätzt fühlen – jede:r bringt eine eigene Geschichte mit, die eine objektive Aufmerksamkeit verdient.
Welche weiteren Schwerpunkte setzen Sie?
Auch unsere Angebote im Bereich Neuro- und Biofeedback sowie unsere Entspannungstherapien integrieren wir häufig in umfassende Therapieansätze. Wir stehen sowohl neurologischen, orthopädischen und geriatrischen Patient:innen als auch pädiatrischen Klient:inneen zur Seite. Unsere vielseitige Spezialisierung ermöglicht es uns, eine breite Palette an Therapien anzubieten und unseren Patient:innen die zusätzlichen Fahrten zu anderen Praxen zu ersparen. So können wir ein ganzheitliches Therapieangebot gewährleisten, die auf die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen abgestimmt ist.
Was bedeutet dieses vielfältige Angebot für Ihr Team?
Fort- und Weiterbildungen sind für uns sehr wichtig. Unsere Spezialisierungen sind mit der Zeit entstanden, orientiert an den Bedürfnissen unserer Patient:innen. Ein einfaches Beispiel: Eine Kollegin kann zum Beispiel jetzt tapen. Das hilft insbesondere unseren älteren Patient:innen, die dafür dann nicht extra in eine andere Praxis gehen müssen.
Wie entwickelt sich Ihr Team?
Mir ist wichtig zu wissen, in welche Richtung sich jemand orientieren will, sodass ich ihre oder seine Interessen möglichst berücksichtigen kann. Es bringt nichts, jemanden in etwas reinzupressen, was nicht zu ihm passt. Gerade Berufsanfänger:innen muss man natürlich auch mal motivieren, sie anschieben und ihnen Entwicklungswege aufzeigen, aber dann ist es wichtig, dass sie sich frei entfalten können.
Inwieweit beschäftigt Sie das Thema Fachkräftemangel?
Das Thema beschäftigt mich durchaus, zumal ich erst Anfang des Jahres eine zweite Praxis in Waiblingen eröffnet habe. Ich weiß, wie schwierig es sein kann, ein starkes Team aufzubauen. Umso dankbarer bin ich für meine tollen Kolleginnen und tue alles Mögliche, um für sie als Arbeitgeberin attraktiv zu bleiben, von steuerfreien Gehalts-Extras über Fortbildungsmöglichkeiten bis zu regelmäßigen Team-Essen.
Sie haben vorhin das Neurofeedback-Training angesprochen. Wie nutzen Sie das konkret?
Neurofeedback fungiert bei uns als Ergänzung zu anderen Therapieangeboten. Von unseren Patient:innen startet niemand direkt mit Neurofeedback. Wir lernen vorher unsere Patient:innen in der Therapie kennen und schauen dann, auf welche Strukturen und Strategien sie bereits zurückgreifen können oder welche sie vorab erlernen müsse – zum Beispiel bei Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen. Wir unterstützen damit verschiedene Leistungen des menschlichen Gehirns auf der Basis der im EEG messbaren elektrischen Hirnaktivität
Welche Rolle spielen technische Innovationen wie die Digitalisierung für Sie?
Eine sehr starke Rolle: Mein Ziel ist, dass wir bis zum Jahresende rundum digitalisiert sind. Der Anschluss an die Telematikinfrastruktur ist in der Ergotherapie zwar erst ab 2026 verpflichtend, aber ich bin sehr froh darüber, dass wir schon jetzt voll auf die Digitalisierung setzen. Das gibt uns die Zeit, uns entspannt einzuarbeiten und später umfassend von den Vorteilen des TI-Anschlusses zu profitieren. In dem Zuge haben wir uns auch die Praxissoftware Optica Viva zugelegt.
Wie hilft Ihnen die Praxissoftware bei Ihrer Arbeit?
Da gibt es viele Aspekte, aber besonders hilfreich ist der schnelle Überblick zu offenen Verordnungen und der kompletten Abrechnung. Wenn uns in der Praxis einmal ein Fehler unterläuft, macht uns die Software direkt darauf aufmerksam. Das ist sehr entspannend. Und ich schätze sehr, dass ich mit Optica Viva ortsunabhängig arbeiten kann, auch mit Tablet und Smartphone.
Rems-Murrergo Vanessa Rummel