Schaufenster gematik: Die Digitalisierung – ein europäisches Projekt

Die gematik ist in Deutschland für die Digitalisierung des Gesundheitssystems zuständig. Auf ihrer Website bietet sie dazu auch einen Blick über die Grenzen zu den europäischen Nachbarn.

Illustration Telematikinfrastruktur

Überall in Europa wird an einer Digitalisierung des Gesundheitssystems gearbeitet, nicht nur in Deutschland. Neben der Gesundheitspolitik tragen Krankenkassen, Krankenhäuser, Praxen, Verbände und zahlreiche Praktiker:innen in unterschiedlichen Berufsfeldern dazu bei. Sie versprechen sich davon eine Verbesserung der Gesundheitsversorgung und eine Steigerung der Effizienz und Qualität der medizinischen Behandlung.

Zu den verschiedenen Projekten, die dabei in Europa entwickelt werden oder schon an den Start gegangen sind, gehören unter anderem die elektronische Patientenakte, mobile Gesundheits-Apps, telemedizinische Anwendungen oder das E-Rezept. Doch wie weit sind die europäischen Nachbarn bei den Themen, die auch in Deutschland lange geplant, vielfach diskutiert und mittlerweile zum Teil schon im Betrieb sind?

Das E-Rezept gibt es schon fast überall in Europa

In Deutschland wurde das E-Rezept Anfang 2022 eingeführt und ist dabei, sich durchzusetzen. Stand Mai wurden bereits etwa 1,8 Millionen E-Rezepte eingelöst. Statt einem Rezept auf Papier zeigen Patient:innen in der Apotheke einfach ihr Smartphone vor, wo die Verschreibung in einer App abgespeichert wurde. Zu den Vorteilen zählen, dass Fehler verhindert werden, dass das Medikament auch bei einer telemedizinischen Behandlung verschrieben werden kann und sich in einer Online-Apotheke einlösen lässt.

Spanien hat das E-Rezept bereits 2005 eingeführt, heute ist es dort zu 98 Prozent verbreitet. In der Apotheke eingelöst wird es mithilfe der elektronischen Gesundheitskarte. In Belgien gibt es das E-Rezept seit 2013 , dort ist es zu 100 Prozent verpflichtend. Ein Barcode in einer Mail oder notfalls ausgedruckt genügt, um es einzulösen. Auch in Polen, wo das E-Rezept 2020 verpflichtend eingeführt wurde, hat es heute einen Verbreitungsgrad zwischen 90 und 100 Prozent erreicht. Eingelöst werden kann es dort auf verschiedene Weise: per Smartphone-App, SMS oder E-Mail.

Hoher Digitalisierungsgrad in Schweden

Der Blick nach Norden zeigt, dass manche Länder noch schneller sind: In Schweden gibt es das E-Rezept seit 1980; der Verbreitungsgrad liegt bei 99 Prozent. Die Rezepte werden in der Arztpraxis an eine Datenbank übermittelt, auf die auch die Apotheken Zugriff haben. Beim ersten Einlösen eines E-Rezepts müssen die Patient:innen sich registrieren – mit ihren Bankdaten oder der „Freja eID“, die als Ersatz für den Personalausweis dient. Diese und andere Informationen zum europäischen Vergleich der digitalen Gesundheitssysteme bietet die gematik auf ihrer Website: is.gd/digigesun

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