Start in die TI: das sollten Sie beachten

Endlich geht es voran mit der Telematikinfrastruktur: die neue Refinanzierung in der Physiotherapie steht und das elektronische Gesundheitsberuferegister, das den eHBA ausgibt, wird ab Juli mit der Herausgabe der Ausweise an Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen und Podolog:innen starten. Aus diesem Grund haben wir Ihnen nun eine Übersicht mit all jenem zusammengestellt, was Sie für die Teilnahme an der TI brauchen und worauf Sie dabei achten sollten.
Warum sollte ich mich an die TI anschließen? Die Vorteile auf einen Blick
Kommunikation auf Augenhöhe
Der sichere Maildienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen) ermöglicht Ihnen einen sicheren und unkomplizierten Datenaustausch mit Ärzt:innen etc. KIM ist ein geschlossenes System und nur für registrierte Benutzer:innen zugänglich, sodass Gesundheitsberufe wie z.B. die Physiotherapie aufgewertet werden.
Vernetztes Gesundheitswesen
Alle Leistungserbringer:innen werden Teil der Telematikinfrastruktur, sodass ein komplett vernetztes Gesundheitswesen entsteht.
Mehr Zeit für Patient:innen
Mit der Telematikinfratstruktur wird die Papierflut des deutschen Gesundheitswesens deutlich reduziert. Prozesse werden digitaler und einfacher. Die dadurch gewonnene Zeit kommt Ihren Patient:innen zugute.
Anbindung an die ePA: Immer aktuelle Patientendaten
In der Telematikinfrastruktur können Patient:innen Ihre Daten selbst verwalten. Dadurch sind Patientendaten immer auf dem aktuellen Stand. Mit der Anbindung an die elektronische Patientenakte erhalten Sie als Therapeut:innen Einblick in die Historie der Patientenakten.
Datensicherheit
Mit der qualifizierten elektronischen Signatur (QES) stellt die TI sicher, dass versendete Nachrichten, Daten oder Dateien auch wirklich vom angegebenen Absendenden stammen. Die QES ist eine Funktion des eHBA und somit eine Form der digitalen Unterschrift.
Anbindung an das E-Rezept
Die Telematikinfrastruktur ist die Basis für das E-Rezept und die elektronische Verordnung, die ab Mitte 2026 verpflichtend Verordnungen und Rezepte auf Papier ersetzen werden. Mit der Anbindung an die TI können Sie sich schon heute darauf vorbereiten und Sicherheit im Umgang mit dem System gewinnen. Durch den Wegfall der Papier-Rezepte können Sie Ihre Praxisprozesse wesentlich verschlanken und Bürokratie reduzieren.
Welche Voraussetzungen muss ich für eine Teilnahme an der TI erfüllen?
Die Basis für einen Anschluss an die Telematikinfrastruktur bildet ein leistungsfähiger Internetanschluss. Die Verbindung zur Telematikinfrastruktur wird dann innerhalb des Internets über einen sogenannten VPN-Tunnel (VPN = virtuelles privates Netzwerk) hergestellt. Hierfür benötigen Sie einen von der gematik zertifizierten VPN-Dienst sowie einen Konnektor. Letzterer baut, vergleichbar mit einem W-LAN Router, den VPN-Tunnel zur TI auf, damit eine sichere Kommunikation möglich wird, die vom restlichen Internet abgeschirmt ist.
Die SMC-B Karte (Security Module Card Typ B) authentifiziert neben Ihnen persönlich dann Ihre Praxis für die Teilnahme an der TI (Institutionsausweis). Sie wird durch die Eingabe eines PIN-Codes freigeschaltet und verbleibt immer im Kartenterminal.
Mit dem elektronischen Heilberufeausweis (eHBA) können Sie sich gegenüber Ärzt:innen und Angehörigen anderer Gesundheitsberufe persönlich (digital) ausweisen. Der eHBA funktioniert dabei als „Schlüsselkarte“ für den Zugang zur TI. Der Ausweis hat zusätzlich die bereits erwähnte Signier- und Verschlüsselungsfunktion QES.
Über das Kartenterminal werden außerdem der elektronische Heilberufeausweis und die elektronische Gesundheitskarte Ihrer Patient:innen eingelesen. Nur wenn eHBA, und SMC-B Karte gleichzeitig im Terminal stecken, kann die Verbindung zur TI aufgebaut werden und nur wenn eHBA und Gesundheitskarte zusammen im Terminal stecken können die Daten auf der Gesundheitskarte der Patient:innen ausgelesen werden.
Ab 2025 sollen laut gematik Hardwaregeräte wir der Konnektor durch Software ersetzt werden, sodass die TI für alle Teilnehmer:innen unabhänig von Ort und Zeit direkt über das Internet verfügbar sein wird – mit den eigenen Endgeräten und ohne den Umweg über Konnektor und Kartenterminal. In der sogenannten TI 2.0 können sich dann entweder mit dem eHBA oder einer „eID“ authentifizieren, um über das Internet Zugang zu den TI-Diensten zu erhalten (auch mobil). Wie genau dieses „eID-System“ funktioniert wird allerdings noch ausgearbeitet. Da außerdem jede zugelassene Firmware-Version von Komponenten, die sich mit der Telematikinfrastruktur verbinden (Konnektoren, Kartenleser) mit einem Ablaufdatum versehen sind, wird das Thema ohnehin erst in einigen Jahren für Heilmittelerbringer:innen relevant.
Unabhängig davon, ob Sie schon heute mit Hardwarelösungen wie dem Konnektor oder später mit der TI 2.0-Lösung an der TI teilnehmen wird für Sie eine Praxissoftware (z.B. Optica Viva) unerlässlich sein, um digitale Rezepte oder Verordnungen zu verarbeiten.
Darauf sollten Sie bei der Anbindung achten
1. gematik-Zertifikate bei den Herstellern von Hardware
Jede physische Komponente (Konnektor, Kartenterminal etc.), die zur Anbindung und Teilnahme an die TI verwendet wird, muss von der gematik zugelassen bzw. zertifiziert sein. Achten Sie deshalb bei der Auswahl der Geräte auf diese Zertifizierung.
2. Hohe Datensicherheitsstandards
Bei der Wahl Ihrer Hardware sollten Sie zudem einen Extra-Blick auf das Thema Datenschutz und Datensicherheit werfen. So können Sie sicherstellen, dass keine Patientendaten ungewollt gespeichert, auslesbar oder gar übertragen werden
3. Ist Ihre Praxissoftware „TI-ready“?
Haben Sie bereits eine Praxissoftware oder ein Praxisverwaltungssystem? Erkundigen Sie sich bei Ihrem Anbieter, ob die Software bereit für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur ist, oder ob nachgerüstet werden muss.
Sollten Sie noch keine Software in Ihrer Praxis nutzen, achten Sie bei der Auswahl auf Vokabeln wie „TI-ready“ „TI-Schnittstelle“ oder „KIM-Modul“. Diese signalisieren, dass die Software schon auf eine Verbindung mit der TI ausgelegt ist und diese nur noch aktiviert werden muss.
4. Holen Sie sich Unterstützung, wenn Sie unsicher sind
Sollten Sie bei der Auswahl der Komponenten, der Beantragung von Ausweisen, der Erstattung oder anderen Themen unsicher sein, suchen Sie sich kompetente Unterstützung, die sich mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens auskennt. So können Sie sicher von den Vorteilen der TI profitieren.
Mit zwei starken, zuverlässigen Partnern Ihre Anbindung an die Telematikinfrastruktur sicherstellen.
Wir sorgen gemeinsam mit unserem Technologiepartner RISE dafür, dass die Anbindung Ihrer Praxis an die Telematikinfrastruktur reibungslos läuft – von der gesamten technischen Ausstattung bis hin zum Support im laufenden Betrieb.
Unser Technologiepartner RISE ist ein von der gematik zugelassenes Unternehmen, das für Sie die Bereitstellung der Hard- und Software, sowie die Installation und Umsetzung in Ihrer Praxis. Dabei steht der Konnektor nicht physisch in Ihrer Praxis, sondern zentral in einer sogenannten Konnektorfarm, damit Wartungen und Updates ganz einfach für Sie durchgeführt werden können.
Unser Service für Sie, damit Sie optimal ins digitale Zeitalter starten können:
- Unterstützung bei Bestellung von eHBA und SMC-B Karte
- Bestellen Sie die Hardware über uns: Wir sorgen dafür, dass Sie Konnektor, VPN-Verbindung und Kartenlesegerät von zuverlässigen und sicheren Anbietern erhalten
- Anschluss von Hard- und Software an die TI
- Ihr Konnektor steht platzsparend im zentralen Rechenzentrum bei RISE
- Schnelle und unkomplizierte Hardware-Wartung
- Unterstützung bei Refinanzierung und Beantragung der Fördermittel
- Kompetenter Support bei Fragen im laufenden Betrieb und bei Fragen rund um die Anbindung
- Sichere Internetleitung via VPN und cloudbasierte Verbindung zum RISE-Rechenzentrum
- Unsere Praxissoftware Optica Viva ist TI-ready