Talk mit Piel | Aus dem Maschinenraum der Digitalisierung

Anfang Juni war ich auf dem TI-Summit in Leipzig – 800 Expert:innen, eine beeindruckende Location in der Kongresshalle am Zoo und ein hochkarätiges Aufgebot von Speakern und Industriepartnern. Wer sich mit Digital Health beschäftigt, kam hier auf seine Kosten.

Die gematik war zentrale Partnerin des TI-Summit. Seit Juni 2024 hat sie eine neue Geschäftsführung: Dr. Florian Fuhrmann, Brenya Adjei und Dr. Florian Hartge präsentierten sich als ambitioniertes und ansprechbares Team. Es war spürbar: Hier soll etwas vorangehen.

Insights aus erster Hand

Die Ziele des Summits waren deutlich erkennbar: Brücken bauen, Menschen vernetzen, Erfolge erlebbar machen. Und ja – in vielerlei Hinsicht ist das gelungen. Von der ePA über das E-Rezept bis zu KIM: Die aktuell wichtigsten digitalen Anwendungen wurden vorgestellt, ihre Entwicklungen eingeordnet und das Potenzial greifbar gemacht. Für mich besonders beeindruckend: die Fortschritte beim digitalen Medikationsplan – ein konkretes Beispiel dafür, wie Digitalisierung buchstäblich Leben retten kann.

Auch die Vielfalt der Kongressformate war stark: Deep Dives zu den großen Themen, Showcases mit echten Anwendungsbeispielen und intensive 1:1-Gespräche in der Networking-Lounge. Dazu viele Einblicke in den Maschinenraum der Digitalisierung: aktuelle Gesetzeslagen, Roadmaps, die jeweiligen Fortschritte – kurzum: richtig gute Insights! 

So begeisternd der Summit war, einen kleinen Kritikpunkt habe ich doch gefunden: Die Perspektive der Hilfsmittelerbringer kam manchmal zu kurz. Dabei sind sie ein essenzieller Teil der Versorgung – und damit auch des beschriebenen digitalen Wandels. Aus dem täglichen Austausch mit unseren Kunden sowie durch Studien wie dem Optica Stimmungsbild wissen wir: Viele Leistungserbringer wollen sich digital aufstellen. Sie sind informiert, interessiert – aber oft vermissen sie die konkrete Einbindung. Hier fehlt es nicht an Willen, sondern an Orientierung und echter Teilhabe.

Interoperabilität – auch in der Kommunikation

Natürlich läuft in der Digitalisierung nicht alles rund, es gibt nicht selten Verzögerungen und Unzufriedenheit. Aber ich finde, das gehört zu jedem großen Wandel. Was dann besonders wichtig ist: Kommunikation. Dass Unzufriedenheit Gehör findet und gemeinsam Lösungen gefunden werden – damit sich alle mitgenommen fühlen. 

In einem kurzen, aber aufschlussreichen und sehr guten Gespräch mit gematik-Geschäftsführerin Brenya Adjei wurde mir das nochmal bewusst: Interoperabilität ist nicht nur ein technischer Begriff. Sie sollte auch ein Prinzip in unserer Kommunikation sein. Wenn wir alle Akteure einbinden, kommen wir am ehesten zum Erfolg. Wir brauchen Dialog, echte Partizipation und Sichtbarkeit für alle, die Versorgung tagtäglich mitgestalten. Auf dem Weg in die digitale Zukunft gibt es einige Stolpersteine. Aber ich glaube, wenn wir dieses Prinzip beherzigen, kommen wir dem Ziel einer vernetzten, patientenzentrierten Versorgung näher. 


Thomas Piel verfügt über drei Jahrzehnte Branchenerfahrung, vor allem im Hilfsmittelbereich. Als Leiter Gesundheitspolitik/Strategische Kooperationen bei Optica ist er bestens vernetzt mit Verbänden, Krankenkassen und politischen Entscheidern und immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten der Zusammenarbeit, um die Branche voranzubringen. In seiner Freizeit trifft man ihn laufend, radfahrend oder auf Spurensuche mit seinem Dackel Luca im Wald.  

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Optica Omnia ist eine Branchensoftware, die Sie entlang des gesamten Versorgungsprozesses unterstützt – mit allen Funktionen in einer Software. Das Ergebnis: weniger Programmchaos, mehr Effizienz. Auch dank verschiedenster Schnittstellen zu Programmen wie Rothballer oder medilogic.

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