PRAXISnah: „Uns ist wichtig, dass sich jeder so entfalten kann wie er möchte.“

Kollegen über die Schulter schauen und voneinander lernen: unter diesem Motto geben wir Einblicke in Besonderheiten anderer Praxen. Heute mit Ergotherapeut Tobias Prinz.

Ergotherapeut Tobias Prinz

Ergotherapie trifft Logopädie. In der Praxis „Therapie im Team“ in Moers bei Duisburg ist der Name Programm – erläutert Tobias Prinz, Ergotherapeut und Co-Geschäftsführer.

Herr Prinz, was ist das Besondere an Ihrer Praxis?

Wir sind eine Praxis für Logo- und Ergotherapie. Aber das ist wahrscheinlich gar nicht so besonders, weil der Trend wohl ohnehin in die Richtung geht. Am liebsten hätten wir auch noch die Physiotherapie mit an Bord.

Was ist der Vorteil, wenn in einer Praxis so interdisziplinär gearbeitet wird?

Wir können uns untereinander absprechen und voneinander lernen. Oft bekommen unsere Patient:innen sowohl Logo- als auch Ergotherapie verschrieben. Das ist für uns praktisch, weil wir einen umfassenderen Blick auf sie bekommen. Aber für die Patient:innen ist das natürlich auch gut, weil man zum Beispiel die Termine zusammenlegen kann.

Die Geschäftsführung ist bei Ihnen auch geteilt.

Richtig, meine Co-Geschäftsführerin ist Logopädin. Auch das ist von Vorteil, weil so jeder Bereich einen kompetenten Ansprechpartner hat, mit dem man sich auch fachlich austauschen kann. Und in der Geschäftsführung Dinge mit dem Vier-Augen-Prinzip anzugehen, ist natürlich auch sehr sinnvoll.

Was zeichnet Ihre Praxis ansonsten aus?

Die meisten im Team arbeiten hier schon einige Jahre, die Fluktuation ist bei uns sehr gering. Und wenn doch einmal Mitarbeiter:innen kündigen, kommen sie meistens irgendwann dann doch wieder zurück. Vielleicht zeichnet uns das aus (lacht).

Woran liegt das?

Das hat viele Gründe. Zum einen legen wir großen Wert auf Fortbildungen, die wir dann auch in aller Regel finanzieren. Darüber hinaus bieten wir den Mitarbeiter:innen diverse Benefits. Zum Beispiel dürfen sie ihr Diensthandy und ihren Dienstlaptop auch privat zuhause nutzen. Das ist sinnvoll, weil sie dann eben auch problemlos im Homeoffice ihre Termine machen oder ihre Dokumentationen schreiben können.

Praxis-Outfit oder Freestyle?

Freestyle. Wir haben das mal diskutiert. Allerdings ist mit einem einheitlichen Outfit eben die Individualität weg und alles, was damit zusammenhängt. Uns ist aber wichtig, dass sich jeder so entfalten kann, wie er möchte! Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter: Als wir vor vier Jahren umgezogen sind, durften die Mitarbeiter:innen selbst entscheiden, wie sie ihre Behandlungsräume gestalten wollen. Denn wer hier von morgens bis abends arbeitet, soll sich schließlich auch wohlfühlen.

Sie haben eben bereits den Dienstlaptop erwähnt. Heißt das, dass ihre Praxis recht digital aufgestellt ist?

Ja, auf jeden Fall. Wir haben bereits viele Prozesse digitalisiert. Es könnten allerdings auch noch mehr sein.

Auch in Sachen digitale Tools in der Therapie?

So etwas fände ich auf jeden Fall sehr sinnvoll. Letzten Endes kommen die Patient:innen vielleicht ein- oder zweimal in der Woche zu uns. Doch dann gehen sie nach Hause und haben oft gleich wieder alles vergessen. Hier wäre es natürlich sehr sinnvoll, wenn es eine digitale Nachbetreuung geben würde.

Wie könnte die aussehen?

Wir haben hier zum Beispiel mal Videos mit bestimmten Übungen produziert, damit diese dann zu Hause aufgerufen und nachgemacht werden können. Das ist natürlich viel individueller als irgendwelche Videos, die man sich dann selbst auf YouTube zusammensucht, und die vielleicht gar nichts taugen oder zumindest nicht passen. Allerdings ist das bei uns jetzt auch wieder ein bisschen eingeschlafen.

Warum?

Vor allem, weil einfach das Geschäftsmodell dahinter fehlte. Für den Therapieerfolg sind solche Sachen natürlich extrem sinnvoll und, gerade, wenn man Patient:innen in den Mittelpunkt seines Tuns rücken will, auch wichtig. Auf der anderen Seite ist es aber auch ein Problem, wenn die Praxen dafür nur Geld ausgeben müssen, ohne damit eigene Einnahmen generieren zu können.

Zuletzt noch unsere gesundheitspolitische Frage: Was würden Sie machen, wenn Sie für einen Tag Gesundheitsminister wären?

Das bräuchte ich ehrlich gesagt nicht (lacht). Aber wenn ich müsste, gäbe es natürlich eine Menge zu tun, vor allem bei der Ausbildung – Stichwort: Akademisierung – und bei der Vergütung. Letztlich geht es darum, dass der Beruf wieder attraktiver werden muss.

Wollten Sie selbst immer Ergotherapeut werden?

Ehrlich gesagt wollte ich Mathe- und Physik-Lehrer werden. Aber das Studium war dann doch nicht mein Ding. Und dann habe ich mich an meine Zeit als Zivildienstleistender erinnert und bin dann doch in die Gesundheitsbranche gewechselt. Das passte auch deshalb, weil mein zweites Ziel immer war, etwas mit den Händen zu machen – und selbstständig zu sein.

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