PRAXISnah: „Hausbesuche sind uns ein Herzensanliegen.“

Kollegen über die Schulter schauen und voneinander lernen: unter diesem Motto geben wir Einblicke in Besonderheiten anderer Praxen. Heute mit Ulrike Heßlenberg, Physiotherapeutin in Engelskrichen-Ründeroth.

Frau Heßlenberg, was ist das Besondere an Ihrer Praxis?

Meine Mitarbeiterinnen! Die sind wirklich super, sowohl fachlich als auch menschlich. Wir sind wirklich ein „Dream-Team“.

Haben Sie etwas dafür getan oder hat sich das so ergeben?

Wahrscheinlich beides: Zum einen sind hier einfach die richtigen Menschen zusammengekommen, zum anderen ist so ein Team für die Praxisleitung aber auch immer Arbeit: Man muss stets ein offenes Ohr haben, ein Gespür für Schwingungen und dann auch im Umgang mit den Mitarbeiterinnen den richtigen Ton treffen.

Was unterscheidet Ihre Praxis ansonsten von anderen Praxen?

Wir sind sehr breit aufgestellt – von der Kindertherapie über die Akutversorgung in Krankenhäusern und die Betreuung älterer Menschen in Einrichtungen bis hin zur Palliativversorgung. Das macht große Freude, weil es sehr abwechslungsreich ist.

Selbst wenn das Spektrum breit ist, klingt das dennoch auch nach Spezialisierung. Palliativversorgung ist ja nun nicht so üblich?

Das ist richtig. Sie wird zum Beispiel hier in der Gegend sonst von niemandem angeboten. Dafür habe ich extra zusammen mit einer Kollegin eine Fortbildung gemacht. Und es gibt eine weitere „Spezialisierung“ bei uns: Denn Hausbesuche sind bei anderen Praxen meist eher unbeliebt, uns sind sie aber ein Herzensanliegen.

Warum?

Unsere Praxis ist im ländlichen Gebiet. Und gehandicapte und alte Menschen sowie Patient:innen direkt nach der OP hätten sonst hier keine Chance auf Versorgung.

Aber rechnet sich das auch?

Monetär: sicherlich nicht. Es rechnet sich für uns aber dennoch, weil wir damit unserem Anspruch gerecht werden, die Menschen gut zu versorgen. Und unsere Patient:innen wissen das auch sehr zu schätzen, bleiben uns treu und empfehlen uns weiter. Davon profitieren wir dann ja auch wiederum.

Würden Sie sich als Workaholic bezeichnen – auf einer Skala von 1 bis 10?

Wahrscheinlich 9. Das war eigentlich auch mein ganzes Leben schon so. Mein guter Vorsatz für das nächste Jahr ist allerdings, auf 8 zu kommen. Denn so langsam kann ich es gerne mal etwas ruhiger angehen.

Wie halten Sie es in Ihrer Praxis: einheitliches Outfit oder „Freestyle“?

Wir tragen alle die gleichen T-Shirts, Jacken und Westen mit dem Logo der Praxis, nur die Farbe können sich die Mitarbeiterinnen aussuchen. Ich finde, das wirkt einfach professioneller und man kann uns auch gleich zuordnen. Außerdem schafft es so etwas wie Corporate Identity. Es zeigt: Das sind wir!

Wie digital ist Ihre Praxis?

Vor sechs Jahren haben wir alles digital umgestellt. Jede Mitarbeiterin hat ein Notebook und verwaltet auch ihren Terminplan selbst. Das bringt eine hohe Zufriedenheit, weil niemand mehr eine Falschbelegung macht. Und wenn doch, war man es selbst (lacht).

Freuen Sie sich, wenn jetzt auch die Verordnungen digital werden?

Auf jeden Fall! Ich sehe ja, was das immer für ein Papierkram ist. Allerdings bleibt zu befürchten, dass Ärzt:innen die Verordnungen trotzdem noch falsch ausfüllen und man immer noch viel Arbeit damit hat.

„Dank Corona“ ist jetzt auch Videotherapie möglich. Ist das für Sie interessant?

Das Thema pushen wir derzeit ziemlich. Als Ergänzung zu den Hausbesuchen ist das gerade für uns im ländlichen Raum eine sehr gute Sache.

Wie wichtig sind Fortbildungen für Sie?

Vor allem finde ich es ziemlich ärgerlich, dass in der Basisausbildung so wenig Inhalte vermittelt werden und dann noch so viele – letztlich auch sehr teure – Zertifikatsfortbildungen von den Therapeut:innen erwartet werden. Das heißt natürlich nicht, dass Fortbildungen nicht wichtig wären. Ich selbst habe noch im Alter von 40 Jahren ein berufsbegleitendes Studium in Amsterdam gemacht. Das war hochinteressant, weil da mein erlerntes Handwerk noch eine Verzahnung mit der Wissenschaft erfahren hat.

Gesundheitsministerin für einen Tag: Was stünde als Erstes auf Ihrer Agenda?

Auf jeden Fall die Zulassung zum Erstkontakt, sodass Patient:innen selbst entscheiden können, ob sie in eine ärztliche oder in eine physiotherapeutische Praxis gehen. Und ich würde auch die Hausbesuche anders vergüten, damit sie sich mehr für die Praxen rechnen.

Noch einmal auf Start: Würden Sie alles genauso wieder machen?

Ich würde auf jeden Fall wieder Physiotherapeutin werden wollen. Allerdings hat man heute glücklicherweise ganz andere Möglichkeiten als Ende der 1970er-Jahre, als ich meine Ausbildung begann. Das heißt, heute würde ich mit Sicherheit gleich studieren.

Rasterelement

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