PRAXISnah: „Mit der Praxis haben wir uns eine neue Herausforderung gesucht - das finden wir inspirierend.“

Kollegen über die Schulter schauen und voneinander lernen: unter diesem Motto geben wir Einblicke in Besonderheiten anderer Praxen. Heute mit Andrea und Andre Klomfaß, die in Essen eine Praxis für Ergo- und Handtherapie übernommen haben.

Andre und Andrea Klomfass

Fast 20 Jahre hat Andrea Klomfaß in einer Praxis für Ergo- und Handtherapie gearbeitet, bevor sie die Praxis nun Anfang des Jahres selbst übernommen hat – zusammen mit ihrem Mann Andre Klomfaß.

Herr Klomfaß, Sie haben unter dem Eindruck der Corona-Krise und in sehr turbulenten Zeiten mit Ihrer Frau eine Ergotherapie-Praxis übernommen. Wie oft haben Sie das seitdem schon bereut?

Ich habe die Praxis nicht mit meiner Frau, sondern sie hat die Praxis mit mir übernommen (lacht). Sie ist die eigentliche Chefin! Und bereut haben wir es noch nie.

Der Krisenmodus hält allerdings über Corona hinaus an: mit Kriegswirren, Inflation und steigenden Energiekosten.

Das ist natürlich richtig. Und die große Frage ist: Wo führt das alles hin? Wir haben jetzt das große Problem, dass die Kosten zwar steigen, wir aber nicht die Preise entsprechend anheben können. Schließlich können wir nur das abrechnen, was uns die Krankenkasse für unsere Leistungen bezahlt. Zwar gab es für die ersten neun Monate des Jahres eine befristete Erhöhung der Gebühren. Doch die läuft ausgerechnet jetzt aus, wenn gerade die Kosten so ansteigen. Wir können nur hoffen, dass hier in den Verhandlungen irgendwas erreicht werden kann.

Sie haben eben gesagt, dass Ihre Frau „die Chefin“ sei. Was ist Ihre Rolle in der Praxis? Sind Sie auch Ergotherapeut?

Nein, ich bin Diplom-Sportwissenschaftler mit der Fachrichtung Rehabilitation und Prävention. Ich habe zwar auch schon einige Jahre in der Therapie gearbeitet, inzwischen bin ich aber hauptberuflich als Biologie und Sportlehrer an einer Schule. In der Praxis bin ich vor allem für den ganzen administrativen Bereich zuständig. Und ich kümmere mich dort etwas um Modernisierung und Digitalisierung: Bislang wurde in der Praxis noch alles mit Zettel und Stift gemacht. Da bin ich gerade dran, das alles mit dem Team zusammen umzustellen.

Hat sich diese Aufgabenteilung zwischen Ihnen und Ihrer Frau bewährt?

Das wird sich noch rausstellen, noch sind wir ganz am Anfang (lacht). Aber ich glaube schon, dass das eine gute Aufteilung ist. So können wir uns beide auf unsere Stärken konzentrieren, und abends setzen wir uns zusammen und besprechen alles gemeinsam.

Das klingt aber auch nach viel Arbeit!

Ja, das ist alles sehr zeitintensiv, keine Frage. An dem alten Spruch, dass selbstständig von „selbst“ und „ständig“ kommt, ist sicherlich etwas Wahres dran. Viel Raum, um sich abends noch mit Freund:innen zu treffen oder mal auf eine Party zu gehen, bleibt da natürlich nicht mehr. Aber auf der anderen Seite: Unsere Kinder sind jetzt 17 und 21 Jahre alt und brauchen uns nicht mehr so wie früher, sodass wir uns eben mit der Praxis einfach eine neue Herausforderung gesucht haben. Wir finden das beide inspirierend – und wollten es auch genau so!

Wie würden Sie einem „Unwissenden“ beschreiben, was Ergotherapeut:innen machen?

Das ist gar nicht so einfach, da der therapeutische Aufgabenbereich sehr komplex und breitgefächert ist. Kennzeichnend für sie ist aus meiner Sicht, dass sie als Therapeut:innen nicht nur einzelne Problematiken behandeln, sondern immer den gesamten Menschen im Blick haben, mit seinem gesamten Lebensumfeld. Es geht darum, dessen Handlungsfähigkeit und Selbstständigkeit im Alltag zu erhöhen, immer unter Berücksichtigung eines bestimmten Schwerpunkts.

Was ist der Schwerpunkt Ihrer Praxis?

Die Handtherapie und die Neurologie. Und im Gegensatz zu vielen anderen ergotherapeutischen Praxen arbeiten wir eher nicht pädiatrisch. 

Ist Ihre Praxis ohnehin voll, oder müssen Sie noch viel in Werbung und Marketing investieren?

Da wir eine sehr etablierte Praxis übernommen haben und gerade meine Frau und das Team sehr gut hier im Essener Raum vernetzt sind, müssen wir da nicht viel machen. Wichtig war mir nur, dass wir eine funktionierende und gute Website haben, die jetzt endlich auch vor Kurzem online gegangen ist.

Selbst gemacht?

Nein! Wir sind keine Designer:innen, keine Programmierer:innen und auch keine Fotograf:innen. Genauso wie man sich in therapeutischen Fragen uns Profis anvertrauen muss, sollte man solche Sachen ebenfalls den Profis überlassen.

Auf wen haben Sie sich bei der Praxisübernahme noch verlassen können?

Zum einen war tatsächlich der Deutsche Verband für Ergotherapie (DVE) eine große Hilfe. Egal um was für eine Frage es sich handelte, hatte man da immer gleich Expert:innen an der Hand, die weiterhelfen konnten.

Und zum anderen?

Die Optica. Wir wussten zunächst nicht, ob wir den Vertrag der Vorbesitzerin übernehmen sollten, dann hat uns aber das Angebot wirklich überzeugt. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass wir dort eine feste, gut erreichbare Ansprechpartnerin haben und nicht – wie bei anderen Anbietern – stundenlang in irgendwelchen Hotlines warten.

Rasterelement

Praxis für Ergo- & Handtherapie Andrea Klomfaß & Team 

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